Der Weg ins Kandidatenturnier 2026
Zitat von Conrad Schormann am 4. Juli 2025, 15:11 UhrDer Weg ins Kandidatenturnier 2026: Wie sich der WM-Zyklus zuspitzt
Quelle: chessnumbers auf chess.com, 1. Juli 2025Die Qualifikation für das Kandidatenturnier 2026 läuft – und sie ist komplexer denn je. Acht Plätze werden vergeben. Einer über das Vorjahres-Ergebnis im Kandidatenturnier (bereits an Fabiano Caruana vergeben), einer über die Weltrangliste (aktuell in der Hand von Hikaru Nakamura, aber ob der spielen will?) – und einer über den sogenannten FIDE Circuit. Die übrigen vier werden im Herbst über den World Cup (Top 3) und das Grand Swiss (Top 2) verteilt.
Der FIDE Circuit ist eine Jahreswertung. Gewertet werden bis zu sieben Turniere pro Spieler – aber nur solche mit ausreichender Spielstärke (gemessen an den besten acht Teilnehmern). Je stärker das Turnier und je besser die Platzierung, desto mehr Punkte. Große Opens zählen nur dann, wenn mindestens 50 Spieler teilnehmen – und mindestens zwei dieser „Large Events“ muss man bestreiten, wenn man sieben Ergebnisse einreichen will.
Aktuell führt Praggnanandhaa Rameshbabu das Feld deutlich an. Seine Turniersiege in Wijk aan Zee, Bukarest und Taschkent haben ihm bislang 86,28 Circuit-Punkte eingebracht – aus nur vier gewerteten Events. Er hat bereits bei sechs Turnieren gepunktet, aber darf derzeit nur vier davon einreichen, weil ihm noch die Teilnahme an einem großen Open fehlt. Sobald er beim World Cup oder Grand Swiss antritt, kann ein fünftes Turnier dazukommen – und die Punkte aus Prag würden ihm weitere zehn Zähler bringen. Rechnet man das mit, liegt er schon heute bei 96 Punkten.
Doch sicher ist das nicht. Der Circuit-Sieg geht nicht automatisch an Pragg – und auch nicht automatisch an den Führenden, sondern an jenen bestplatzierten Spieler, der sich nicht auf anderem Wege für das Kandidatenturnier qualifiziert. Sollte Pragg also etwa beim Grand Swiss unter die besten zwei kommen, geht das Circuit-Ticket an den Nächsten. Aktuell wäre das Nodirbek Abdusattorov, doch dahinter ist das Feld dicht: Aravindh Chithambaram, Anish Giri, Javokhir Sindarov und andere lauern.
Die Crux: Wer sich beim World Cup oder Grand Swiss direkt qualifiziert, bekommt zwar viele Circuit-Punkte – aber die spielen dann keine Rolle mehr. Für alle anderen aber zählen auch Platzierungen hinter den direkten Qualifikationsrängen. Wer Dritter, Vierter oder Fünfter wird, kann damit 10 bis 18 Circuit-Punkte sammeln – ein entscheidender Baustein für den Rest des Jahres.
Das Rennen ist offen – doch mit jeder Woche wird der Spielraum enger. Die beiden großen Herbstturniere blockieren viel Zeit. Wer jetzt noch aufholen will, muss nicht nur gut spielen, sondern auch das richtige Turnier finden. Denn der FIDE Circuit belohnt nicht Aktivität – sondern Exzellenz.
Der Weg ins Kandidatenturnier 2026: Wie sich der WM-Zyklus zuspitzt
Quelle: chessnumbers auf chess.com, 1. Juli 2025
Die Qualifikation für das Kandidatenturnier 2026 läuft – und sie ist komplexer denn je. Acht Plätze werden vergeben. Einer über das Vorjahres-Ergebnis im Kandidatenturnier (bereits an Fabiano Caruana vergeben), einer über die Weltrangliste (aktuell in der Hand von Hikaru Nakamura, aber ob der spielen will?) – und einer über den sogenannten FIDE Circuit. Die übrigen vier werden im Herbst über den World Cup (Top 3) und das Grand Swiss (Top 2) verteilt.
Der FIDE Circuit ist eine Jahreswertung. Gewertet werden bis zu sieben Turniere pro Spieler – aber nur solche mit ausreichender Spielstärke (gemessen an den besten acht Teilnehmern). Je stärker das Turnier und je besser die Platzierung, desto mehr Punkte. Große Opens zählen nur dann, wenn mindestens 50 Spieler teilnehmen – und mindestens zwei dieser „Large Events“ muss man bestreiten, wenn man sieben Ergebnisse einreichen will.
Aktuell führt Praggnanandhaa Rameshbabu das Feld deutlich an. Seine Turniersiege in Wijk aan Zee, Bukarest und Taschkent haben ihm bislang 86,28 Circuit-Punkte eingebracht – aus nur vier gewerteten Events. Er hat bereits bei sechs Turnieren gepunktet, aber darf derzeit nur vier davon einreichen, weil ihm noch die Teilnahme an einem großen Open fehlt. Sobald er beim World Cup oder Grand Swiss antritt, kann ein fünftes Turnier dazukommen – und die Punkte aus Prag würden ihm weitere zehn Zähler bringen. Rechnet man das mit, liegt er schon heute bei 96 Punkten.
Doch sicher ist das nicht. Der Circuit-Sieg geht nicht automatisch an Pragg – und auch nicht automatisch an den Führenden, sondern an jenen bestplatzierten Spieler, der sich nicht auf anderem Wege für das Kandidatenturnier qualifiziert. Sollte Pragg also etwa beim Grand Swiss unter die besten zwei kommen, geht das Circuit-Ticket an den Nächsten. Aktuell wäre das Nodirbek Abdusattorov, doch dahinter ist das Feld dicht: Aravindh Chithambaram, Anish Giri, Javokhir Sindarov und andere lauern.
Die Crux: Wer sich beim World Cup oder Grand Swiss direkt qualifiziert, bekommt zwar viele Circuit-Punkte – aber die spielen dann keine Rolle mehr. Für alle anderen aber zählen auch Platzierungen hinter den direkten Qualifikationsrängen. Wer Dritter, Vierter oder Fünfter wird, kann damit 10 bis 18 Circuit-Punkte sammeln – ein entscheidender Baustein für den Rest des Jahres.
Das Rennen ist offen – doch mit jeder Woche wird der Spielraum enger. Die beiden großen Herbstturniere blockieren viel Zeit. Wer jetzt noch aufholen will, muss nicht nur gut spielen, sondern auch das richtige Turnier finden. Denn der FIDE Circuit belohnt nicht Aktivität – sondern Exzellenz.