Bernd Spalt
Zitat von Conrad Schormann am 15. März 2025, 11:17 Uhr
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https://perlenvombodensee.de/2021/02/17/smartestes-unternehmen-der-welt-gesucht/
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Zitat von Conrad Schormann am 15. März 2025, 11:19 Uhr
Bernhard Spalt über Schach: Strategie, Mustererkennung und Risikomanagement
Bernd Spalt, Risikovorstand der Commerzbank, ist nicht nur Finanzexperte, sondern auch ein leidenschaftlicher Schachspieler mit Turniererfahrung. Seine aktuelle Elo-Zahl liegt bei 1930, früher erreichte er sogar 2050. Zwar fehlt ihm heute die Zeit für Turnierschach, doch er verfolgt die Entwicklungen im Schach intensiv, liest Fachliteratur und spielt regelmäßig mit Freunden.
Im Interview beginnt Spalt die Partie mit „d6“, womit er sich für die riskante, aber moderne Pirc-Verteidigung entscheidet. Diese Wahl ist bemerkenswert, da Schwarz in der Eröffnung zunächst wenig Raum im Zentrum kontrolliert, dafür aber auf eine dynamische Entwicklung setzt – ein Ansatz, den Spalt offensichtlich schätzt. Früher spielte er die Italienische Partie, wechselte dann zu Pirc und kehrt heute oft wieder zu e5 zurück. Diese Flexibilität beschreibt er fast strategisch: „Insofern könnten wir auch eine italienische Partie spielen.“
Spalt sieht im Schach klare Parallelen zu seinem Fachgebiet: Risikomanagement. Schach sei kein „stures Auswendiglernen von Zügen“, sondern vor allem das Verstehen und Anwenden von Mustern in unterschiedlichen Situationen. Diese Mustererkennung sei auch im Risikomanagement essenziell: Ein guter Kreditrisikomanager müsse Tausende von Fällen analysiert haben, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
Eine interessante Verbindung zieht er zudem zum Fußball, insbesondere seiner Zeit als Torwart. Dort gehe es darum, „das Tor sauber zu halten“, die Wetterbedingungen und den Spielplan zu berücksichtigen und die Spielzüge des Gegners vorherzusehen – genau wie im Schach und im Risikomanagement.
Für Spalt gehört zum professionellen Umgang mit Risiko eine gesunde Fehlertoleranz. Falsch zu liegen sei unvermeidlich, doch die Kunst bestehe darin, aus Fehlern zu lernen und ein Gleichgewicht zwischen Risikovermeidung und Chancenwahrnehmung zu finden. „Immer ‚nein‘ zur Kreditvergabe zu sagen, wäre für mich keine Option. Das würde mich langweilen.“
Mit einer weiteren Analogie unterstreicht er seine Herangehensweise: „Wenn der Gesetzgeber eine Geschwindigkeitsbegrenzung von null auf der Autobahn vorgibt, gibt es keine Unfälle – aber auch keine Fahrten.“ Diese Denkweise, Risiken bewusst einzugehen, ohne sich zu überschätzen, verbindet für ihn Schach, Fußball und Risikomanagement gleichermaßen.
Bernhard Spalt über Schach: Strategie, Mustererkennung und Risikomanagement
Bernd Spalt, Risikovorstand der Commerzbank, ist nicht nur Finanzexperte, sondern auch ein leidenschaftlicher Schachspieler mit Turniererfahrung. Seine aktuelle Elo-Zahl liegt bei 1930, früher erreichte er sogar 2050. Zwar fehlt ihm heute die Zeit für Turnierschach, doch er verfolgt die Entwicklungen im Schach intensiv, liest Fachliteratur und spielt regelmäßig mit Freunden.
Im Interview beginnt Spalt die Partie mit „d6“, womit er sich für die riskante, aber moderne Pirc-Verteidigung entscheidet. Diese Wahl ist bemerkenswert, da Schwarz in der Eröffnung zunächst wenig Raum im Zentrum kontrolliert, dafür aber auf eine dynamische Entwicklung setzt – ein Ansatz, den Spalt offensichtlich schätzt. Früher spielte er die Italienische Partie, wechselte dann zu Pirc und kehrt heute oft wieder zu e5 zurück. Diese Flexibilität beschreibt er fast strategisch: „Insofern könnten wir auch eine italienische Partie spielen.“
Spalt sieht im Schach klare Parallelen zu seinem Fachgebiet: Risikomanagement. Schach sei kein „stures Auswendiglernen von Zügen“, sondern vor allem das Verstehen und Anwenden von Mustern in unterschiedlichen Situationen. Diese Mustererkennung sei auch im Risikomanagement essenziell: Ein guter Kreditrisikomanager müsse Tausende von Fällen analysiert haben, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
Eine interessante Verbindung zieht er zudem zum Fußball, insbesondere seiner Zeit als Torwart. Dort gehe es darum, „das Tor sauber zu halten“, die Wetterbedingungen und den Spielplan zu berücksichtigen und die Spielzüge des Gegners vorherzusehen – genau wie im Schach und im Risikomanagement.
Für Spalt gehört zum professionellen Umgang mit Risiko eine gesunde Fehlertoleranz. Falsch zu liegen sei unvermeidlich, doch die Kunst bestehe darin, aus Fehlern zu lernen und ein Gleichgewicht zwischen Risikovermeidung und Chancenwahrnehmung zu finden. „Immer ‚nein‘ zur Kreditvergabe zu sagen, wäre für mich keine Option. Das würde mich langweilen.“
Mit einer weiteren Analogie unterstreicht er seine Herangehensweise: „Wenn der Gesetzgeber eine Geschwindigkeitsbegrenzung von null auf der Autobahn vorgibt, gibt es keine Unfälle – aber auch keine Fahrten.“ Diese Denkweise, Risiken bewusst einzugehen, ohne sich zu überschätzen, verbindet für ihn Schach, Fußball und Risikomanagement gleichermaßen.