Andrei Sokolov
Zitat von Conrad Schormann am 20. März 2025, 8:21 UhrAndrei Sokolov gehörte Mitte der 1980er Jahre zur absoluten Weltspitze im Schach. Geboren am 20. März 1963 im sibirischen Vorkuta, wuchs er in Moskau auf, wohin seine Familie wenige Jahre später zog. Sokolovs Vater Yuri, ein Offizier der Sowjetarmee und selbst ein starker Schachspieler, brachte ihm das Spiel früh bei. Bereits als Sechsjähriger entdeckte Andrei seine Leidenschaft, inspiriert durch die Partien des legendären Alexander Aljechin.
https://twitter.com/dgriffinchess/status/1902599070054511074
Seine Schachkarriere nahm schnell Fahrt auf, als er im Moskauer Pionierpalast unter Trainer Vladimir Yurkov sein Talent weiterentwickelte. Mit 17 Jahren wurde er „Meister des Sports“, ein Titel, der seinen steilen Aufstieg markierte. 1982 gelang ihm der erste internationale Erfolg, als er die Juniorenweltmeisterschaft in Kopenhagen gewann. Zu seinen Gegnern gehörten später bekannte Großmeister wie Nigel Short oder Joel Benjamin.
https://twitter.com/JustChessSports/status/1902586847395541155
1984 wurde zu Sokolovs Jahr des Durchbruchs: Bei seiner ersten Teilnahme gewann er die prestigeträchtige Meisterschaft der UdSSR mit beeindruckenden 12½ Punkten aus 17 Partien. Im gleichen Jahr verlieh ihm der Weltschachverband FIDE den Großmeistertitel. Außerdem gewann er beim Wettkampf UdSSR gegen den Rest der Welt in London und holte mit dem sowjetischen Team bei der Schacholympiade in Thessaloniki Gold.
Die folgende Zeit wurde zur Höhe seiner Karriere. 1985 erreichte er beim Interzonenturnier in Biel den dritten Platz und qualifizierte sich für die Kandidatenwettkämpfe zur Weltmeisterschaft. In Montpellier teilte er sich Platz eins und siegte anschließend klar gegen Rafael Vaganian im Viertelfinale. Im dramatischen Halbfinale gegen Artur Jussupow holte er nach einem Rückstand drei Siege in Folge und erreichte mit 7½:6½ Punkten das Finale.
1987 stand er schließlich im entscheidenden Kandidatenfinale Anatoli Karpow gegenüber. Doch der erfahrene Ex-Weltmeister erwies sich als überlegener Gegner: Karpow dominierte das Match klar mit 7½:3½. Diese Niederlage wurde zum Wendepunkt für Sokolov. Zwar blieb er vorerst in der Weltspitze präsent – 1987/88 rangierte er als drittbester Spieler der Welt –, aber sein einst so rascher Aufstieg fand ein abruptes Ende.
Foto via chesspro.ru
Im folgenden WM-Zyklus scheiterte Sokolov überraschend bereits in der ersten Runde der Kandidatenkämpfe am Kanadier Kevin Spraggett. Zwar gelang ihm 1990 noch ein spektakulärer Sieg beim stark besetzten Moscow Open vor Spielern wie Michail Tal und Rafael Vaganian, doch seine Karriere auf höchstem Niveau kam nie wieder richtig in Schwung.
Ende der 1990er Jahre zog Sokolov nach Frankreich, erhielt 2000 die französische Staatsbürgerschaft und vertrat seitdem Frankreich international. Dort gelangen ihm noch Achtungserfolge, etwa bei der französischen Meisterschaft 2003, als er erst im Stichkampf gegen Étienne Bacrot scheiterte. Als Trainer förderte er französische Nachwuchsspieler wie Maxime Vachier-Lagrave und gab 2008 sein Wissen im Buch „Winning Chess Middlegames“ weiter.
Die 1980er Jahre bleiben jedoch Andrei Sokolovs goldene Zeit, als er zu den wenigen Spielern gehörte, die tatsächlich Chancen hatten, Weltmeister zu werden.
Quellen:
https://dgriffinchess.wordpress.com/2021/05/29/andrei-sokolov/
https://chessp.com/en/player-profile/sokolov
https://en.wikipedia.org/wiki/Andrei_Sokolov
https://de.wikipedia.org/wiki/Andre%C3%AF_Sokolov
https://ruchess.ru/en/persons_of_day/andrei_sokolov/
Andrei Sokolov gehörte Mitte der 1980er Jahre zur absoluten Weltspitze im Schach. Geboren am 20. März 1963 im sibirischen Vorkuta, wuchs er in Moskau auf, wohin seine Familie wenige Jahre später zog. Sokolovs Vater Yuri, ein Offizier der Sowjetarmee und selbst ein starker Schachspieler, brachte ihm das Spiel früh bei. Bereits als Sechsjähriger entdeckte Andrei seine Leidenschaft, inspiriert durch die Partien des legendären Alexander Aljechin.
https://twitter.com/dgriffinchess/status/1902599070054511074
Seine Schachkarriere nahm schnell Fahrt auf, als er im Moskauer Pionierpalast unter Trainer Vladimir Yurkov sein Talent weiterentwickelte. Mit 17 Jahren wurde er „Meister des Sports“, ein Titel, der seinen steilen Aufstieg markierte. 1982 gelang ihm der erste internationale Erfolg, als er die Juniorenweltmeisterschaft in Kopenhagen gewann. Zu seinen Gegnern gehörten später bekannte Großmeister wie Nigel Short oder Joel Benjamin.
https://twitter.com/JustChessSports/status/1902586847395541155
1984 wurde zu Sokolovs Jahr des Durchbruchs: Bei seiner ersten Teilnahme gewann er die prestigeträchtige Meisterschaft der UdSSR mit beeindruckenden 12½ Punkten aus 17 Partien. Im gleichen Jahr verlieh ihm der Weltschachverband FIDE den Großmeistertitel. Außerdem gewann er beim Wettkampf UdSSR gegen den Rest der Welt in London und holte mit dem sowjetischen Team bei der Schacholympiade in Thessaloniki Gold.
Die folgende Zeit wurde zur Höhe seiner Karriere. 1985 erreichte er beim Interzonenturnier in Biel den dritten Platz und qualifizierte sich für die Kandidatenwettkämpfe zur Weltmeisterschaft. In Montpellier teilte er sich Platz eins und siegte anschließend klar gegen Rafael Vaganian im Viertelfinale. Im dramatischen Halbfinale gegen Artur Jussupow holte er nach einem Rückstand drei Siege in Folge und erreichte mit 7½:6½ Punkten das Finale.
1987 stand er schließlich im entscheidenden Kandidatenfinale Anatoli Karpow gegenüber. Doch der erfahrene Ex-Weltmeister erwies sich als überlegener Gegner: Karpow dominierte das Match klar mit 7½:3½. Diese Niederlage wurde zum Wendepunkt für Sokolov. Zwar blieb er vorerst in der Weltspitze präsent – 1987/88 rangierte er als drittbester Spieler der Welt –, aber sein einst so rascher Aufstieg fand ein abruptes Ende.
Foto via chesspro.ru
Im folgenden WM-Zyklus scheiterte Sokolov überraschend bereits in der ersten Runde der Kandidatenkämpfe am Kanadier Kevin Spraggett. Zwar gelang ihm 1990 noch ein spektakulärer Sieg beim stark besetzten Moscow Open vor Spielern wie Michail Tal und Rafael Vaganian, doch seine Karriere auf höchstem Niveau kam nie wieder richtig in Schwung.
Ende der 1990er Jahre zog Sokolov nach Frankreich, erhielt 2000 die französische Staatsbürgerschaft und vertrat seitdem Frankreich international. Dort gelangen ihm noch Achtungserfolge, etwa bei der französischen Meisterschaft 2003, als er erst im Stichkampf gegen Étienne Bacrot scheiterte. Als Trainer förderte er französische Nachwuchsspieler wie Maxime Vachier-Lagrave und gab 2008 sein Wissen im Buch „Winning Chess Middlegames“ weiter.
Die 1980er Jahre bleiben jedoch Andrei Sokolovs goldene Zeit, als er zu den wenigen Spielern gehörte, die tatsächlich Chancen hatten, Weltmeister zu werden.
Quellen:
https://chessp.com/en/player-profile/sokolov
https://en.wikipedia.org/wiki/Andrei_Sokolov
https://de.wikipedia.org/wiki/Andre%C3%AF_Sokolov
https://ruchess.ru/en/persons_of_day/andrei_sokolov/