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1939: Schacholympiade Buenos Aires

Anfangs war Alexander Aljechin sauer, dass er am Brett gegen Hauptschiedsrichter Herman Pilnik schlecht aussah. Später wurden die beiden Freunde:

Der Stuttgarter WM-Kandidat

Historische Perle, die Mannschaftsfotos von 1939:

https://www.ara.org.ar/chs/ajedrez/perlas/buenosaires1939.html

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Buenos Aires 1939

Die 8. Schacholympiade in Buenos Aires wurde am 21. August 1939 gestartet – wenige Tage vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Mit 27 Nationen und 133 Spielern war sie die größte Olympiade bis dahin. An den Brettern saßen Weltmeister Alexander Aljechin (für Frankreich), José Raúl Capablanca (Kuba) und Paul Keres (Estland). Am 1. September begann die Finalrunde – und gleichzeitig marschierte Deutschland in Polen ein. Der Krieg war da.

Die politische Lage spiegelte sich im Turnier wider: Spieler wie Erich Eliskases und Albert Becker traten nach dem Anschluss Österreichs unter deutscher Flagge an. Einige Länder, darunter die USA und Ungarn, reisten wegen der instabilen Lage gar nicht erst an. Großbritannien zog seine qualifizierte Mannschaft nach Kriegsbeginn zurück – die Spieler meldeten sich zum Nachrichtendienst.


Quelle dieses Eintrags: ein Beitrag auf chess.com über die beiden wegen Weltkriegs abgebrochenen Turniere Mannheim 1914 und Buenos Aires 1939.

Ein Notfalltreffen der Teamkapitäne beschloss, das Turnier trotz allem fortzusetzen. Einige Paarungen – etwa Deutschland gegen Frankreich oder Polen – wurden automatisch mit 2:2 gewertet, weil die Länder offiziell Kriegsgegner waren. Es herrschte Chaos, aber die Olympiade wurde zu Ende gespielt. Deutschland gewann Gold, Polen Silber, Estland Bronze.

Was folgte, war historisch: Viele Spieler kehrten nicht zurück nach Europa. Stattdessen blieben sie in Südamerika, um dem Krieg zu entgehen. Besonders in Argentinien fanden sie eine neue Heimat – Miguel Najdorf und das gesamte deutsche Team eingeschlossen. Diese Migration begründete die Stärke des argentinischen Schachs in den folgenden Jahrzehnten.

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