Er war Juniorenweltmeister, die Nummer drei der Welt hinter Kasparow und Karpow, stand drei Mal im Kandidatenhalbfinale. Der Schachspieler Artur Jussupow ist in Deutschland eine Institution, wie es sie kein zweites Mal gibt. Der Schachtrainer Artur Jussupow auch. Bevor der heute 59-Jährige 1990 nach Deutschland übersiedelte, hatte er auf dem Elite-Level die gerühmte sowjetische Schachschule … Artur Jussupow über Carlsen, Keymer, Caruana – und medialen Druck weiterlesen
Kategorie: Schachgeschichte
Alles neu in Dortmund! (Und warum wir eine Deutsche Schachtour brauchen)
Neulich rief frühmorgens der Präsident eines Schach-Landesverbands am Bodensee an. Am Vortag hatte er in der "Schach" gelesen, das deutsche Schach sei schlecht vernetzt, die deutschen Schachmacher wurschtelten isoliert auf ihren Inseln vor sich hin. Er wusste nicht recht, ob er sich deswegen grämen soll, und am Ende einer schlaflosen Nacht griff er zum Hörer … Alles neu in Dortmund! (Und warum wir eine Deutsche Schachtour brauchen) weiterlesen
Von Schweden lernen (und sie nebenbei zu Knäckebrotkrümeln verarbeiten)
Um die Deutschen von der Tabellenspitze in der Central Division der ProChess League zu kegeln, boten die Schweden alles auf, was sie aufzubieten hatten: vier veritable Großmeister, darunter der stärkste Spieler Schwedens, ein ehemaliger WM-Kandidat und der stärkste Spieler des afrikanischen Kontinents. Heja Sverige? Von wegen. Team-Deutschland-Manager Bo Wimmer hatte schon vor dem Match am … Von Schweden lernen (und sie nebenbei zu Knäckebrotkrümeln verarbeiten) weiterlesen
Wijk-Sieger Roven Vogel: “Ich sehe die Dinge jetzt entspannter als früher.”
Mit Einladungen zu starken Rundenturnieren werden deutsche Schachmeister nicht gerade überhäuft, im Gegenteil. Solche Plätze sind rar, und mit den sich abzeichnenden Veränderungen rund um das Dortmunder Superturnier werden sie noch rarer. Auf Einladungen zu hoffen, ist der eine Weg. Der andere ist, sich sportlich zu qualifizieren. Vincent Keymer und Daniel Fridman haben es vorgemacht: … Wijk-Sieger Roven Vogel: “Ich sehe die Dinge jetzt entspannter als früher.” weiterlesen
Affront gegen den Ajatollah – und nebenbei ein WM-Match
Gäbe es eine Rangliste der dramatischsten WM-Matches, sie würde angeführt von der Gigantenschlacht Garry Kasparov - Anatoli Karpov, Sevilla 1987. Dahinter auf Platz zwei ein Neuzugang: Ju Wenjun - Aleksandra Goryachkina, Shanghai/Vladivostok 2020, ein Match, das den Fan mit einer Dramaturgie voller Wendungen, Katastrophen und Comebacks fesselte. Leider hat es kaum jemand mitbekommen.
Peter Leko: “Vincent ist wieder in der Spur.”
Mehr und mehr etabliert sich Peter Leko als Live-Kommentator. Nachdem der ehemalige Vize-Weltmeister bei der Rapid- und Blitz-WM in Moskau den Zuschauern das Geschehen erläutert hatte und sein enzyklopädisches Schachwissen teilte, ist er nun in doppelter Funktion nach Wijk an Zee gereist.
Herr Springer spielt Dauerschach
Als ich als siebzehnjähriger „Spätberufener“ am selben Abend, als Deutschland sein Auftaktspiel bei der Fußball-Europameisterschaft 1992 zu bestreiten hatte, erstmals einen Schachklub betrat, wollte ich eigentlich nur bis zum Ende des Jugendtrainings bleiben. Denn BRD gegen GUS (= kleines Länderquiz für die jüngeren Perlen-Leser 🙂 wollte ich mir später daheim am Fernseher auf keinen Fall … Herr Springer spielt Dauerschach weiterlesen
Wie aus einer Berliner Kiosktruppe das Team Deutschland wurde
Begonnen haben sie als Kiosktruppe unter dem Namen „Berlin Bears“. „Bären“ heißen sie immer noch, aber aus der Berliner Mannschaft in der ProChess League ist Team Deutschland geworden, die "Germany Bears", unsere Online-Nationalmannschaft. Und die wird angeführt von einem Ukrainer.
Anish Giri: “Meinen Weg zum WM-Match sehe ich vor mir.”
Anish Giri ist nicht ins Kandidatenturnier durchmarschiert, im Gegenteil. Wäre nicht der Rating-Spot frei geworden, nachdem Ding Liren das Finale des World Cups erreicht hatte, Anish Giri hätte zuschauen müssen. Nun steckt er sich das einzig mögliche Ziel für ein Turnier, bei dem einer den ganz großen Preis gewinnt und die anderen sieben in die … Anish Giri: “Meinen Weg zum WM-Match sehe ich vor mir.” weiterlesen
WM-Kandidat Kirill Alekseenko: “Ich werde um den ersten Platz kämpfen.”
Sollte ein Platz für das Kandidatenturnier per Wildcard vergeben werden? Das Tauziehen um die acht Plätze im wichtigsten Schachturnier überhaupt ließ die Debatte neu entflammen. Weil drei Russen mitspielen werden, darunter mit Kirill Alekseenko die Nummer 36 der Welt, weil zudem mit Maxime Vachier-Lagrave ein offensichtlicher WM-Kandidat nun zum zweiten Mal knappstmöglich gescheitert ist, schienen … WM-Kandidat Kirill Alekseenko: “Ich werde um den ersten Platz kämpfen.” weiterlesen
Alireza Firouzja: “Seit acht Jahren spiele ich jeden Tag Blitz. Für irgendetwas muss das ja gut sein.”
Ohnehin wären während der Schnell- und Blitzschach-WM in Moskau alle Augen auf Alireza Firouzja gerichtet gewesen, den besten Jugendlichen der Welt und obendrein ein großer Freund der schnellen Disziplinen. Nachdem kurz zuvor der iranische Verband seinen Spielern die Teilnahme in Moskau untersagt hatte, sagte sich Firouzja von eben diesem Verband los, um trotzdem teilnehmen zu … Alireza Firouzja: “Seit acht Jahren spiele ich jeden Tag Blitz. Für irgendetwas muss das ja gut sein.” weiterlesen
Das Schachjahr 2019 – ein Rückblick (I)
Die wundersame späte Blüte des Igors Rausis, der Rücktritt von Vladimir Kramnik: international ist 2019 eine Menge passiert. Und national auch. Wir werfen einige Schlaglichter auf eine ereignisreiche erste Jahreshälfte.
WM-Kandidat Wang Hao: “Die Gegner sind nicht so wichtig. Ich muss meine Sachen draufhaben.”
Für den Beobachter aus Europa sieht es seit Jahren aus, als tauche Wang Hao oft für Monate ab. Dann ist er plötzlich wieder da, und nicht selten legt er ein Fabelresultat hin, das andeutet, wozu der 30-Jährige aus dem Nordosten Chinas in der Lage ist. In der Weltrangliste liegt er als zweitbester Chinese auf Rang … WM-Kandidat Wang Hao: “Die Gegner sind nicht so wichtig. Ich muss meine Sachen draufhaben.” weiterlesen
Mihail Marin: “Verstanden habe ich nur, was ich mir selbst erklären kann.”
Mihail Marin und Maria Yugina dürften zu den bekanntesten Schach-Ehepaaren zählen. Meisterhaft spielen sie beide, er sogar großmeisterhaft. Abseits des Brettes glänzt sie mit ihrer Malerei, er als Autor. Am Tegernsee haben wir die Russin und den Rumänen zum Schachgespräch getroffen.
Offener Brief an Franz Beckenbauer
Lieber Herr Beckenbauer, Ihre neueste Einlassung zum Thema Schach kann ich so nicht stehen lassen. Schachspieler sind emotionslos? Schach löst beim Betrachter keine Gefühlsregungen aus? Glauben Sie das wirklich?