„Die Kommission erteilt dem DSB-Präsidium den klaren Auftrag, einen wissenschaftlichen Befund erstellen zu lassen und eine Sperrfrist festzulegen.“ So steht es unter dem Menüpunkt „Transgender im Schach“ im Protokoll des Treffens der Landesfrauenreferentinnen und -referenten am 21. Juni in Braunfels.
„Das kann kein Auftrag sein“, sagt dazu DSB-Präsidentin Ingrid Lauterbach auf Anfrage dieser Seite. Die Gruppe, mit deren Tagung nach Lauterbachs Einschätzung einige Landesverbände „nicht glücklich“ sind, sei weder eine DSB-Kommission noch ein -Ausschuss gewesen.

Und selbst wenn: Gegen eine wissenschaftliche Untersuchung hätte Lauterbach nichts einzuwenden, aber „ich sehe nicht, wer das bezahlen sollte“. Eine Studie, die für den Schachsport weltweit relevant sein könnte, sei bei übergeordneten Verbänden wie dem IOC oder der FIDE besser aufgehoben. Und sie sollte nicht von DSB-Beitragszahlern finanziert werden.
„Unmittelbar nach Turnierende hagelte es … Kritik an der Zulassung der Spielerin“, steht in besagtem Protokoll. Das stimmt nicht. Nicht erst seitdem die Nummer zehn der Setzliste die Deutsche Meisterschaft U18w gewonnen hat, tobt im organisierten Schach ein Glaubens- und Kulturkampf. Kritik hagelte es lange vorher, und der Kritik war Sabotage vorangegangen. In NRW, dem Landesverband des Mädchens, das unlängst noch ein Junge war, scheiterte dem Vernehmen nach ein Versuch, ihre Qualifikation per Freiplatz zu verhindern. Während sie die Meisterschaft anführte, wurde bald das Cheating-Gerücht gestreut.
Lesen musste sie während des Turniers und danach Ablehnendes, teils Widerliches. Wer sich auf Instagram unter dem Beitrag des Deutschen Schachbunds vom 16. Juni umschaut, bekommt einen Eindruck, und das ist nur ein Beispiel. Selbst wer sich dann noch auf Facebook umschaut, hat nicht alles gesehen. Befeuert von einer Mutter, deren Tochter gegen die angehende Meisterin eine gewonnene Partie weggeworfen hatte, ging es in den E-Mail-Zirkeln des organisierten Schachs während der deutschen Mädchenmeisterschaft nicht um Schach, sondern um das Entfernen von Geschlechtsorganen, „Beleidigung“ der anderen Teilnehmerinnen durch bloßes Mitspielen und „Männer, die in der Männerwelt nicht zurechtkommen“.
Wir können nur ahnen, welchen Anfeindungen Nora Heidemann im Leben abseits des Schachs ausgesetzt ist. Sicher ist, bei der Deutschen Meisterschaft hat sie bei weitem nicht nur den Widerstand ihrer neun Gegnerinnen am Brett überwunden, sechs davon stärker als sie. Eine ganze Reihe von Kräften war am Werk, um ihr den Wettbewerb madig zu machen. Hinterher hat sie sich nicht weggeduckt, froh, dass es vorbei ist. Sie hat angekündigt zurückzukommen. Im nächsten Jahr will sie ihren Titel verteidigen.
Respekt, Nora.
Der Verband und seine Jugendorganisation sollten spätestens jetzt begreifen, dass ihre Attitüde längst nicht allgemein akzeptiert wird. Dass sich Leute nicht allein durch das fortwährende Publizieren fortschrittlicher Parolen in den sozialen Medien mitnehmen lassen. Zwischen dem, was der DSB in Sachen Transgender veröffentlicht, und dem, was ein Teil der Vereinsspieler:innen empfindet, klafft eine Kluft.
Wen wundert’s, wird sind schließlich beim Schach, verkrustet, veränderungsavers wie kaum ein anderer Sport. Wahrscheinlich kann nur beim Schachverband der Leistungssportreferent öffentlich Transfrauen verächtlich machen, und niemand fordert seinen Rücktritt. Wahrscheinlich kann nur beim Kongress des Schachverbands der ehemalige Vizepräsident ein Plädoyer gegen Vielfalt halten, und niemand widerspricht. Beides gerade erst passiert.
Wir sind noch längst nicht dort, wo DSB-Sportdirektor Kevin Högy und der Berliner Landespräsident Paul Meyer-Dunker gerne wären. Und wir wären gut beraten, diesen beiden Vorkämpfern weit, aber nicht vollumfänglich zu folgen. Was Högy als „Gespensterdebatte“ über den Unterschied in der Spielstärke abtut, sollte keine sein. Zwischen den reaktionären Zeilen, die Nadja Jussupow und ihre Mitläufer:innen verbreiten, steht die berechtigte Frage, ob und, wenn ja, warum Männer beim Schach besser sind als Frauen. Eine überzeugende Antwort wäre hilfreich. Diese Frage wieder und wieder wegzuwischen, ist kontraproduktiv.
Was anders ist, gibt Menschen ein unkomfortables Gefühl, macht ihnen womöglich Angst. Das war schon so, bevor die spaltenden Kräfte in diesem Land Wörter wie „woke“ gekapert und instrumentalisiert haben. Wenn Ingrid Lauterbach und andere jetzt zur Nora-Debatte argumentieren, es werde nur seit Jahrzehnten gelebte Praxis fortgeführt, ist das deutlich zu kurz gesprungen. In den Jahrzehnten hat sich einiges verändert, nicht nur zum Guten.
Zwar lässt es sich in Deutschland heute offen leben, und formale wie medizinische Veränderungen sind nicht mehr an entwürdigende Vorgänge geknüpft. Aber offenes Leben führt auch zu Hass und Desinformation. Die rechte Kampagne über eine trans-„Ideologie“ hat längst nicht nur den Schachsport erreicht. Diejenigen, die Angst schüren, sitzen längst in Parlamenten. Beim Schach finden sie Rezipienten, die doof genug sind, Angst vor Männern zu haben, die aus dem einzigen Grund Frau werden könnten, um Frauenturniere zu gewinnen.

Eine akute Änderung trifft den Schachsport jetzt mit Macht. Transsein ist, endlich, kein Sonderfall mehr, keine Krankheit, sondern Teil der gesellschaftlichen Normalität. Weil, endlich, nicht mehr Dritte Transpersonen sagen, wer sie sind, sondern sie das selbst bestimmen, entern diejenigen, die die Normalität repräsentieren, in steigender Zahl die Turniersäle. Der organisierte Sport hat verpasst, sich darauf vorzubereiten und das Phänomen zu begleiten, bis die neue Normalität tatsächlich normal ist.
Im Gespräch mit dieser Seite hat Ingrid Lauterbach deutlich gemacht, dass sie den dringenden Handlungsbedarf sieht und ihm gerecht werden will. Und sie weiß jetzt, wenigstens ein positiver Effekt der Social-Media-Schlacht, dass sie bei Adam und Eva anfangen muss: eine gemeinsame Sprache finden. Emotion rausnehmen, versachlichen. Erklären, was Diskriminierung ist (und was keine ist). Vielleicht am wichtigsten: Lauterbach sieht keine „Gespensterdebatte“, sondern sie sieht, dass wir ein Problem haben. „Wahrscheinlich gibt es dafür keine Ideallösung“, sagt sie – und will jetzt die bestmögliche Lösung finden.
Beim Hauptausschuss in einem Vierteljahr soll das Thema besprochen werden. Lauterbach will Fachleute einladen. Bis dahin steht mancher Blick über den Tellerrand des Schachs auf der Agenda des DSB-Präsidiums. Eine Linie des Handelns will Lauterbach in Abstimmung mit DSOB und IOC finden, sich außerdem informieren, wie andere Sportarten die Entwicklung handhaben.

Nebenbei gilt es, einen Graben zuzuschütten. Wie tief der ist, lässt sich an zwei aktuellen Interviews ablesen. Nadja Jussupow hat jetzt in der Welt nicht ausgeschlossen, dass sich Frauen vom DSB abspalten und einen separaten Verband gründen: „Das kann passieren.“
Michael S. Langer, Präsident des Niedersächsischen Schachverbands, sagt derweil im Interview mit dieser Seite, Jussupows Agieren grenze an „verbandsschädigendes Verhalten“:
Michael, hat Nora etwas falsch gemacht?
Nora hat geltendes Recht für sich in Anspruch genommen. Sie hat sich bescheinigen lassen, dass sie ein Mädchen ist, und dann an einem Mädchenturnier teilgenommen.
Hat die Schachjugend etwas falsch gemacht?
Vielleicht hätte sie anders kommunizieren können? Aber vor allem gilt für die DSJ, was ich gerade schon über geltendes Recht gesagt habe. Ein Mädchen hat sich per Freiplatzantrag qualifiziert, also spielt sie mit.
„Vielleicht anders kommunizieren“? Eine kleine technische Mitteilung zu einem Thema, das unserer bunten DSJ am Herzen liegen sollte, finde ich dünn und duckmäuserisch.
Ja, okay, die Kommunikation der DSJ war wahrscheinlich von der Ängstlichkeit geprägt, dass das passiert, was jetzt passiert ist. Von der DSJ hätte ich eher das erwartet, was stattdessen vom DSB kam.
Hat der DSB etwas falsch gemacht?
Auch da: Kommunikation. Ich hätte die Sache weniger auf eine moralische Ebene gehoben, stattdessen den Leuten ihre Meinung gelassen und selbst gemäß juristischer Prämissen formuliert. Mädchen hat an Mädchenmeisterschaft teilgenommen, Ende der Durchsage. Die Sache moralisch aufzuladen, war kontraproduktiv.
Wenn du sagst „Wir sind bunt und inklusiv“, triggerst du damit die üblichen Holzköpfe. Und die hören dann so schnell nicht wieder auf. Das Phänomen ist auch in der Perlen-Kommentarspalte zur Genüge zu besichtigen.
Auf diese Fährte hätte man diese üblichen Leute ja gar nicht erst setzen müssen. Es hat die Diskussion zumindest nicht erleichtert, weil der Vorgang rechtlich eindeutig ist. Jemand hat geltendes Gesetz für sich in Anspruch genommen.
Wir können trotzdem nicht präventiv vor Geschrei einknicken. Unser Verband steht dafür, Minderheiten zu schützen. Er heißt Menschen willkommen, anstatt sie, wie es jetzt passiert, auszugrenzen.
Natürlich, und das kann man nicht oft genug sagen. Aber hier, auch um die Betroffene zu schützen, hätte ich eine sachliche Herangehensweise richtig gefunden.
Was hältst du von dem offenen Brief, der jetzt im Raum steht?
Meine Wahrnehmung der Welt ist deutlich liberaler als das, was da steht. Trotzdem darf jeder Briefe schreiben, sich mit Umständen nicht komfortabel fühlen, das darf auch ein Schach-Stammtisch, der so tut, als sei er die Frauenkommission des DSB. Es wird halt nur nicht viel dabei herauskommen, weil – ich wiederhole mich – die Angelegenheit rechtlich eindeutig ist. Ob man das nun gut findet oder nicht. Wer geltendes Recht ändern will, soll sich an die Politik wenden, nicht ans DSB-Präsidium. Offen gesagt, ich verstehe diesen Tanz nicht.
Ein Großteil der Debatte kreist um die theoretische Möglichkeit, dass ein Mann zur Frau wird, um beim Schach zu gewinnen. Darum geht es auch in diesem Brief. Kennst du einen solchen Fall? Siehst du die Gefahr, dass das passiert?
Nein.
Im Brief geht es um einen Schutzraum, aber nicht so, wie es naheliegen würde, sondern darum, dass angeblich Transpersonen den Schutzraum der Frauen im Denksport bedrohen.
Ob sich jemand bedroht oder gefährdet fühlt, ist ein subjektives Empfinden. Das müssen die Betroffenen selbst wissen. Ich will es ihnen nicht absprechen und die emotionale Betrachtung nicht aburteilen. Aber auch da fände ich es wichtig, das Thema zu versachlichen. Wir sollten Leuten klarmachen, dass das Leben dich manchmal mit Situationen konfrontiert, in denen du dich nicht komfortabel fühlst. Was gut ist. Daran wächst man.

Haben Sportverbände Anlass, sich mit dem Selbstbestimmungsgesetz und dessen Konsequenzen alleingelassen zu fühlen?
Das Gesetz war von Anfang an von Befürwortern wie Gegnern ideologisch aufgeladen. Es wurde durchgebügelt, und jetzt haben wir die Torte im Gesicht. Aber das ist nur die eine Seite. Auf der anderen muss ich den organisierten Sport…
…dessen Vertreter du als Präsidiumsmitglied eines Landessportbunds bist…
…dafür kritisieren, dass er nicht genug getan hat. Wir hätten schon bei der Gesetzgebung viel mehr Einfluss nehmen müssen, Problemlagen aufzeigen. Es gibt nun einmal Sportarten, in denen Kraft und Körperlichkeit eine dominierende Rolle spielen. Darüber hätten wir in vielen Sportarten eher und zielführender reden müssen. Nun haben wir die Debatte plötzlich im Schach.
Brauchen wir die?
Ich habe bislang keine Notwendigkeit gesehen. Dem offenen Brief entnehme ich nun, dass man Körperlichkeit im Schach durchaus problematisieren kann.
Und jetzt geht dir ein Licht auf? Oder konstruieren da Leute ein Problem, nur um es deklinieren zu können?
Den Ansatz, Frauen beim Schach als körperlich benachteiligt zu sehen, finde ich gewagt. Über viele Jahre bin ich damit groß geworden, dass Frauen und Männer gleichermaßen und unabhängig vom Geschlecht erfolgreich Schach spielen können. Die Argumentation derer, die sich jetzt benachteiligt fühlen, sehe ich zumindest skeptisch.

Was hältst du von der Aufforderung ans DSB-Präsidium, die Sache wissenschaftlich untersuchen zu lassen?
Als Verantwortlicher würde ich dafür kein Geld ausgeben. Ergebnis und Methodik einer solchen Untersuchung würden mich allerdings interessieren.
Was hältst du von der Forderung, eine Sperrfrist für Transfrauen einzuführen?
Nichts. Das löst kein Problem. Und würde gegen geltendes Recht verstoßen. Der DSB würde alle Gerichtsverfahren dazu verlieren.
Und vom Hinweis, der DSB möge sich, ausgerechnet, auch an der FIDE orientieren?
Was die FIDE macht, interessiert mich nicht. Ich lebe in der Bundesrepublik Deutschland. Wir können uns doch nicht vom Acker machen und uns stattdessen an jemanden halten, der die Sache möglichst restriktiv regelt, wenn uns das besser gefällt. Wenn ich das zu Ende denke, komme ich zur Frage, wer denn wohl dem DSB die Sportfördergelder bezahlt. Das ist eher nicht die FIDE. Für einen nichtolympischen Verband bekommen wir eine ordentliche Summe vom Innenministerium, also von der Bundesrepublik. Und genau die hat in ihren Gremien das Selbstbestimmungsgesetz verabschiedet. Was gilt denn wohl für uns, wenn es jetzt um die Zulassung von Transmenschen im deutschen Sport geht?
Die Gruppe, aus der der Brief stammt, will offenbar eine Diskussion darüber, was gilt.
Das würde uns dermaßen um die Ohren fliegen. Jetzt wollen plötzlich die, die sonst über erste und zweite Ligen und Ländermeisterschaften reden, politische Themen bearbeiten. Dafür haben sie ein denkbar ungeeignetes Format gewählt. Wenn so etwas, das von hoher Relevanz ist, das potenziell erhebliche rechtliche Auswirkungen hat, auf die Agenda soll, dann machst du keinen Stammtisch und schreibst offene Briefe, sondern gehst abgestimmt mit dem Präsidium vor.
Wenn ich mir die Antipoden Nadja Jussupow und Ingrid Lauterbach anschaue, brauche ich viel Fantasie, um mir abgestimmtes Vorgehen vorzustellen.
Das ist mir egal. Was Jussupow und ihre Mitläufer:innen machen, grenzt jedenfalls an verbandsschädigendes Verhalten.
Die Geschlechtszugehörigkeit als Kriterium für Schachturniere ist völliger Quark. Komplett abschaffen. Es gibt keinen Grund “Frauenturniere” zu veranstalten. Komplett abschaffen. Dann erübrigen sich diese abartigen und völlig überflüssigen Diskussionen auf der Stelle.
Eine Frau ist eine Frau, ein Mann ist ein Mann – und eine Frau, die in einem männlichen Körper geboren wurde, ist bei erfüllten Voraussetzungen eben auch eine Frau. Ich verstehe, dass man bei bestimmten Sportarten sorgfältig abwägen muss, ob frühere körperliche Merkmale einen Wettbewerbsvorteil darstellen können. Aber beim Schach? Will man hier tatsächlich argumentieren, dass Männer im Schach besser sind als Frauen?
Meine volle Unterstützung hier für Herrn Langer und Herzlichen Glückwunsch an Nora für den Titel Deutsche U18 Meisterin!
Schon wieder Langer.
Hans Dampf in ALLEN Themen.
Selbsternannte Experten sind immer die besten, die Zweifeln wenigstens nicht an sich selbst.
Plötzlich geht es in der Debatte um den Schutz von Minderheiten vs. Schutz von Frauen. Ich bin gegen jede Art von Diskriminierung. Aber ich muss gestehen, ich habe Schwierigkeiten damit, dass es genügt, sich als Frau zu fühlen, um an einem Frauenwettbewerb teilzunehemen (oder meintewegen die Frauentoilette zu benutzen). Bin ich nun auch “verkrustet und veränderungsavers”? Was mich irritiert ist das Niveau des Artikel (Sorry @Conrad). Da wird gleich vorsortiert, was fortschrittlich und was rückwärtsgewand ist. Und eifrig Fakten mit Meinung vermischt. Das Reklamieren der Meinungshoheit erinnert mich an Linksaußen wie auch an die AfD. Ein differenziertes Problembewusstsein sieht anders… Weiterlesen »
“Aber ich muss gestehen, ich habe Schwierigkeiten damit, dass es genügt, sich als Frau zu fühlen, um an einem Frauenwettbewerb teilzunehemen” “Ich freue mich auf die nächste Frauen Schach WM, wenn Magnus den Titel abräumt , und sich dann die zurück umbenennt, nach Deutschem Recht.” “Schon wieder Langer…Selbsternannte Experten…” Was geht eigentlich in Euren Köpfen vor? Und woher kommt diese völlige Ignoranz bzw. Banalisierung, für die der ganz oben zitierte Satz stellvertretend steht? Glaubst Ihr ernsthaft, jemand lässt sich ein anderes Geschlecht eintragen, nur um an einem für die restliche Welt völlig unbedeutenden Schachevents teilnehmen zu können? Glaubst Ihr ebenso… Weiterlesen »
Bei der jahrelangen Diskussion zum Selbstbestimmungsgesetz war zu zwei Kritikpunkten immer klar, dass Saunabetreiber selbst entscheiden dürfen, wer in die Frauensauna darf und dass Sportverbände selbst entscheiden dürfen, wer an Frauenwettbewerben teilnehmen darf. Wenn der DSB nun entscheidet, dass dafür der amtliche Eintrag als Frau genügt, muss er nur noch klären, wie das mit den Fideregeln zu vereinbaren ist. Die Argumentation, dass es beim Schach keine geschlechtsspezifischen Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen gibt, bedingt, worauf schon mehrfach hingewiesen wurde, die Abschaffung von reinen Frauenturnieren.
Besitze ich XX-Chromosomen, ist es mir biologisch prinzipiell nicht möglich, jemals Spermien zu produzieren. Besitze ich XY-Chromosomen, ist es mir biologisch prinzipiell nicht möglich, jemals eine Eizelle zu produzieren und ein Kind zu gebären. So klar sind Mann und Frau biologisch getrennt. So eindeutig ist die Definition. Natürlich kann die moderne Medizin durch Hormone oder Operationen Gestaltangleichungen vornehmen, den Chromosomensatz ändern kann sie nicht, so sehr man es sich auch wünschen mag. Es mag Gründe geben, warum ich meine chromosomale Beschaffenheit für mich nicht akzeptieren kann, wie es Gründe gibt, mit der jeweils gegebenen Körpergröße, dem Geburtsjahr oder -ort unzufrieden… Weiterlesen »
Was mich stört ist, auch in diesem Artikel werden Menschen die sich zu Trangender eher skeptisch äußern sofort als reaktionär hingestellt.
Oft ist es regelrecht gefährlich sich dazu negativ zu äußern.
Im Schach sehe ich das Thema gelassen. Bei körperbetonten Sportarten, siehe Boxen, überhaupt nicht.
Das Thema sollte von allen Seiten rein sachlich und nach Fakten diskutiert werden.
Vor nicht allzu langer Zeit hat der DSB, die DSJ noch dem Doping den Kampf angesagt. Ob für Schach wesentlich oder nicht, wer Anabolika nimmt oder zu viel Kaffee trinkt wird gnadenlos bestraft.
Und nun? Der Verband vergibt einen Freiplatz bewusst an jemand der bei einer Probe positiv getestet würde und kommentiert, das mit dem Doping war ja nicht so gemeint.
Dieser Artikel enthält keine Wertung des Falls – ich kann mit allem leben, er beschreibt nur eine Tatsache. Dopingregeln für Schach zu ändern, wäre wohl sache der FIDE. Die ist aber nicht interessiert.
Der DSB hat mit seiner Erklärung vom 18.08.2023 klar Stellung bezogen. Trans-Frauen dürfen ohne Rücksicht auf das biologische Geschlecht an Frauenwettbewerben teilnehmen. Die Erwartung, die Högy ausgedrückt hat, dass kein IM oder GM das Geschlecht wechseln würde, um an Frauenwettbewerben teilzunehmen, hat sich erfüllt. Dass das Thema damit nicht vom Tisch war, hat sich an an der U-18 Meisterschaft gezeigt. Jetzt schiebt man das Thema drei Monate hinaus. Warum? Hofft man, dass sich die Diskussion bis dahin beruhigt hat? Wissenschaftliche Gutachten über die Unterschiede von Frauen und Männern im Sport, gibt es genügend, z.T. im Internet frei verfügbar. Da braucht… Weiterlesen »
Ich freue mich auf die nächste Frauen Schach WM, wenn Magnus den Titel abräumt , und sich dann die zurück umbenennt, nach Deutschem Recht. Eine absolute Farce, biologische Manner als Frauen starten zu lassen. Gute Nacht Frauensport, Feministen meldet euch.
Nun, wenn die Schachfrauen so gut sind, sollten alle offiziellen Turnier nur noch als offene Turnier ausgetragen werden: das ist dann ein fairer Vergleich.
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Ein Teil des Kommentars gelöscht, Falschinformation, siehe die Antwort von Kevin Högy, Anm. d. Red.
“Zwischen dem, was der DSB … veröffentlicht, und dem, was ein Teil der Vereinsspieler:innen empfindet, klafft eine Kluft.” Derlei Sätze kennt man von Conrad Schormann, generell ist es scharfe Kritik am DSB. In anderem Zusammenhang wäre die auch fällig, wenn eine DSB-Präsidentin (oder ein Präsident) ein Treffen der Landesfrauenreferent*innen quasi als irrelevant betrachtet, und einige Landesverbände “nicht glücklich sind” dass es stattgefunden hat. Hier steht … für “in Sachen Transgender”, der Schachbund (offizielle Position) ist fortschrittlich und wer da Bedenken hat (auch innerhalb des Schachbunds) ist reaktionär. “Offensichtlich sollten Nora Heidemann und ihre Eltern die ersten Ansprechpartner für alle Berichterstatter… Weiterlesen »
Im aktuellen Schachgeflüster-Podcast (https://open.spotify.com/episode/3purczpiCBeVmRdIYLHa9I) geht es ebenfalls auch um dieses Thema. Eingeladen ist Elisabeth Pähtz. Ich höre ihn mir gerade an. Und das, was ich bisher gehört habe, ist in weiten Teilen wohltuend reflektiert und differenziert. U.a. beschreibt Elisabeth gleich zu Beginn ihre 180° Kehrtwende bezüglich ihrer Meinung zum SBGG, offenbar aufgrund einer persönlichen Erfahrung.
Conrad Schormann muss also E-Mails lesen, die ursprünglich nicht für ihn gedacht waren. Die Selbstverständlichkeit, mit der er dies kundtut, sagt eigentlich alles über das Niveau dieser Webseite aus. Unabhängig davon würde mich schon interessieren, wer es für eine gute Idee hält, dem verhinderten BILD-Journalisten Futter für seine Anti-DSB-Artikel zu liefern. Ein naheliegender Kandidat ist Michael Langer, der kein Problem damit hat, anderen “verbandsschädigendes Verhalten” zu unterstellen, während er genau das auf dieser Seite immer wieder an den Tag legt. Um noch auf einen anderen Kommentar einzugehen: Kevin Hoegy ist mit Abstand der intelligenteste DSB-Mitarbeiter und er ist das genaue… Weiterlesen »
Michael S. Langer, der selbsternannte Experte für wirklich alle Fragen, sagt, dass der DSB aus rechtlichen Gründen keine Sperrfristen erführen dürfe. Aber stimmt das überhaupt? Das Selbstbestimmungsgesetz (SBGG) erlaubt doch Ausnahmen für den Sport. Zwei Zitate: (Nr. 1 stammt von einer KI und Nr. 2 von haufe.de) (1) “Sportvereine und -verbände dürfen laut Gesetz selbstständig entscheiden, wer an ihren Einrichtungen, Trainings oder Wettbewerben teilnehmen darf. Diese Entscheidungen basieren auf ihrer Satzung und Vereinsregeln, nicht zwingend auf dem neuen Geschlechtseintrag” (2) „Sportvereine entscheiden selbst über den Zugang zu ihren Einrichtungen und Veranstaltungen in eigener Verantwortung nach ihrer jeweiligen Satzung” (RegE, BT-Drucks… Weiterlesen »
Das Selbstbestimmungsgesetz hat das Transsexuellengesetz ersetzt, das vermutlich verfassungswidrig war. Es erleichtert Betroffenen einen Wechsel. Der war aber auch schon vorher möglich, aber mit hohem Aufwand. Der offene Brief ist – wie hier schon geschrieben wurde – naiv, zumal er keine Lösungsmöglichkeit bietet. Die gibt es auch gar nicht. Es ist doch klar, dass sich der DSB an die gesetzlichen Regelungen hält. Als reaktionär würde ich den nicht bezeichnen. Da sollte man schon verbal abrüsten. Reaktionär ist, wenn dauernd Missbrauch unterstellt wird. Niemand wechselt das Geschlecht, um an einer Deutschen Jugendmeisterschaft teilzunehmen, obwohl keine Qualifikation vorlag. Das Transsexuellengesetz war 1980… Weiterlesen »
Im Sportverein gilt es, unterschiedliche politische Gesinnungen außen vorzulassen und untereinander Streit aufgrund Parteiungen zu vermeiden. Das Schach soll uns als Familie verbinden und nicht schwer lösbare Diskussionen. Sonst könnte es vorkommen, dass man am Brett nicht mehr gegeneinander antritt, weil der Kontrahent, wie in meinem Fall Mitglied einer zu verbietenden Partei sei oder sich nicht wie vom Parlament gefordert einer bestimmten Impfung unterwirft. Nun ist es durch Bundestagsbeschluss in Deutschland möglich, einmal pro Jahr ohne weitere Prüfung das Geschlecht zu wechseln. Die Selbstbestimmung über das Standesamt wurde gesetzlich wesentlich erleichtert. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der… Weiterlesen »
Wenn die Gruppe der Männer keinen prinzipiellen Vorteil irgendeiner Art , gegenüber der Frauen hat, in dem Sinne die bestmögliche Leistungsfähigkeit zu produzieren, dann hätte sich eine Transfrau mathematisch gesehen nicht durchsetzen können. Wenn das Talent und die Fähigkeiten die gleiche Verteilung hätten, wäre die Chance dass zufällig ein Transmädchen die beste wird, 0,00%. Das überhaupt eine Transperson unter den besten 100 ist, wäre wäre schon super unwahrscheinlich.
Aber toll, schaffen wir alle Geschlechterklassen ab, wenn dann alle weltmeisterinnen in jeder Sportart einen Penis haben, wird’s auch die letzte Hohlmaise raffen, vorher halt nicht.
Was machen wir, wenn die ersten anfangen gleich mit zwei Damen auf den Brett zu spielen, weil sich der König als Dame fühlt? Man kann es ihm ja nicht mehr ansehen, wie er sich gerade fühlt. Oder wenn es auf einmal heißt, nein ich bin noch nicht matt, weil mein zweiter König (der zu Spielbeginn noch ein Dame war) ist ja noch nicht mattgesetzt. Und im Ernst: Der Deutsche Schachbund könnte eine basisdemokratische Abstimmung machen, ob Transfrauen an Frauenwettbewerben teilnehmen dürfen. Alle, die in den Mitgliederlisten als weiblich geführt werden, für Dld. spielberechtigt sind und älter als 16 dürfen abstimmen.… Weiterlesen »
Die überregionale Presse hat das Thema entdeckt. Die WELT berichtet heute über die Befürchtungen von Nadja Jussupow. Da wird es für Frau Lauterbach schwer, drei Monate auf Tauchstation zu gehen und das Thema erst dann im Hauptausschuss zu diskutieren.
Jemand, der sich in Transition befindet, also in einem Übergang, befindet sich in einem anderen Status, als jemand, der sich festgelegt hat. Sollte dieser Übergang festgestellt werden, dann ist es schwierig von den Festgelegten Entgegenkommen zu erwarten, denn diese hatten sich bereits festgelegt und wollen auch keinen Übergang an sich selbst idR vornehmen! Das bedeutet, um einen Ausgleich der Interessen zu gewährleisten, dass sich die im Übergang befindliche Person nicht zu den Festgelegten gesellen kann, denn wer kann gewährleisten, dass die Transition abgeschlossen ist? – Richtig, niemand, nur die Person, die sich im Übergang befindet! Folglich ist dieser Weg ein… Weiterlesen »
Schau auf’s Brett, nicht auf den Unterleib deines Gegenübers!