Die Ethik- und Disziplinarkommission der FIDE hat den syrischen Amateur Aghiad Mero wegen politisch motivierter Spielverweigerung verwarnt, den iranischen Großmeister Amin Tabatabaei freigesprochen. Das geht aus einer schon im März gefallenen, jetzt veröffentlichten Entscheidung der Kommission hervor. In beiden Fällen ging es um ihr Fernbleiben von der achten Runde bei der Rapid-Team-WM 2024 in Astana, als ihr Team „GM Hans“ gegen den israelischen Klub Ashdod hätte antreten sollen. Ausgerechnet, als das Match gegen den israelischen Club anstand, war Tabatabaei krank geworden.

Die Kommission sieht es im Fall Mero als erwiesen an, dass der syrische Spieler nicht antrat, weil er sich aufgrund syrischer Gesetze außerstande sah, gegen Israelis zu spielen. Auch wenn Mero betonte, keinen Hass gegen die Gegner zu empfinden und unter politischem Zwang gehandelt zu haben, wertet die Kommission dies als Boykott und damit als Verstoß gegen Artikel 11.5.d des FIDE-Ethikkodex. Als mildernde Umstände berücksichtigt das Gremium, dass Mero kein offizieller Vertreter Syriens war und sein Verhalten transparent erklärte – es verhängte daher lediglich eine Verwarnung.
Im Fall Amin Tabatabaei kam die Kommission zu einem anderen Schluss. Der iranische Großmeister hatte ein ärztliches Attest vorgelegt und erklärt, aus gesundheitlichen Gründen nicht gespielt zu haben. Auch wenn die Umstände – kurzfristige Abmeldung, nur für diese eine Runde – Zweifel nährten, konnte die Kommission keinen eindeutigen Verstoß nachweisen. Tabatabaei wurde in Ermangelung eines Beweises freigesprochen.
Die Untersuchung war auf Initiative des israelischen Verbands, des Klubs Ashdod sowie der Spieler Pavel Eljanov und Isabek Tanikin zustande gekommen. Ihr Rechtsvertreter Alon Shulman hatte bei der Kommission Beschwerde eingereicht mit dem Vorwurf, das Fernbleiben sei politisch motiviert und verletze das Fairplay.

In ihrer Begründung betont die Kammer unter Vorsitz von David Hater, dass die FIDE den Anspruch habe, ein weltweiter, politisch neutraler Sportverband zu sein, dessen Wettbewerbe allen offenstehen, unabhängig von Herkunft, Nationalität oder politischem Umfeld. Politisch motivierte Spielverweigerungen gefährden nach Ansicht des Gremiums nicht nur die Integrität des sportlichen Wettbewerbs, sondern widersprechen auch den Grundsätzen der Gleichbehandlung und der universellen Offenheit des Schachsports. Dabei sei der Kontext von Bedeutung: In einer Mannschaftsrunde nicht anzutreten, habe unmittelbare Auswirkungen auf das Ergebnis, benachteilige Teamkollegen und werfe Fragen der Fairness auf.
Zugleich betonte die Kammer, dass nicht jede Abwesenheit automatisch ein Verstoß sei. Vielmehr müsse der Beweggrund eindeutig belegt sein. Im Fall Mero war dies nach Einschätzung der Kommission durch seine eigenen Aussagen gegeben: Er habe offen eingeräumt, dass ihn syrisches Recht daran hindere, gegen einen Israeli anzutreten. Das wurde als indirekte politische Begründung gewertet – und damit als klarer Fall eines unzulässigen Boykotts.

Im Fall Tabatabaei hingegen sah das Gremium keine belastbaren Beweise für eine politische Motivation. Während iranische Athletinnen und Athleten seit Jahren den Wettkampf mit Israelis verweigern, um daheim keine Repressionen zu erleiden, bestreitet das iranische Regime ebenso wie der Verband, dass es ein Verbot gibt. Vor mittlerweile vier Jahren hat die Dvorkovich-FIDE dem Iran mit „Konsequenzen“ gedroht, sollte der Verband sich nicht vom Spielverbot gegen Israelis verabschieden.
Wenig später holte den Chef des von Kreml-Interessen gesteuerten Schach-Weltverbands die Wirklichkeit ein. Russische Truppen halfen, einen neuerlichen Aufstand gegen das Regime im Iran niederzuknüppeln, und iranische Drohnen helfen bis heute dem Putin-Regime, Ukrainerinnen und Ukrainer umzubringen. Der Mullah-Iran ist jetzt einer der wenigen treuen Verbündeten Putin-Russlands. Seitdem fällt die “politisch neutrale” FIDE nur durch lautes Schweigen ihrer Offiziellen auf, wenn wieder ein Iraner den Wettkampf mit Israelis verweigert. Von den einst angedrohten Konsequenzen ist längst keine Rede mehr.

In diesem Fall fand die Kommission zwar auffällig, dass Tabatabaei lediglich für diese Runde gegen Ashdod krank geworden war. Doch auch bei kritischer Würdigung der Umstände sei nicht auszuschließen, dass tatsächlich gesundheitliche Gründe vorlagen. Eine Sanktion könne nur auf Grundlage klarer Beweise erfolgen. Da diese fehlten, sei ein Freispruch geboten.
Der Artikel ist nicht fair, weil er die Vorgeschichte ausblendet. Folgendes ist 2019 oder 2020 passiert. “Parham Maghsoodloo (12539929) and Amin Tabatabaei (FIN: 12521213) In the sixth edition of the Sunway Sitges chess festival in Spain, Amin Tabatabaei (FIN: 12521213) and Parham Maghsoodloo, s ’(FIN (12539929) played against Israeli players in the Night Blitz without checking their opponent nationality. This caused huge problems for them. Even before returning to Iran, they were forced to apologise. Parham, in order to protect himself, was forced to criticize the Israeli government. They had no idea that their opponents were from Israel (Because it… Weiterlesen »