Die Schachfreunde Spraitbach 90 zeigen, wie Nachhaltigkeit im Amateursport gelebt werden kann. Statt bei Auswärtsspielen drei oder vier Autos einzusetzen, nutzt nicht nur die erste Mannschaft seit Kurzem einen Bus über das Carsharing-Angebot des Autohauses Baur in Mutlangen. Die Idee: Fahrgemeinschaften fördern, Emissionen senken – und ganz nebenbei den Teamgeist stärken.

Die Umsetzung ist einfach: Die erste Mannschaft zum Beispiel mietet den Bus für Spieltage der Verbandsliga Nord, bei denen oft Strecken über 150 Kilometer anstehen. Die Kosten übernimmt der Verein, um seine Spieler zu entlasten. Auch bei Vereinsausflügen, Jugendturnieren und Kinderferienprogrammen kommt der Bus zum Einsatz. Der Verein bezahlt die Fahrten für Mannschaftskämpfe ab 20 Kilometern, für Vereinsausflüge, Jugendturniere sowie Kinderferienprogramme.
Das Projekt wurde vom Schachverband Württemberg ausdrücklich gelobt. Karlheinz Vogel, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, nennt es ein Beispiel dafür, wie kleine Vereine wirksame Beiträge zum Umweltschutz leisten können – mit einfachen Mitteln und großem Effekt.
Rund 1.000 Euro im Jahr muss der Verein dafür aufbringen. Um das zu stemmen, werden gezielt Veranstaltungen organisiert, die Einnahmen generieren sollen. Im Verein ist das Projekt nicht unumstritten, es wird regelmäßig infrage gestellt. Die Mehrheit der Mitglieder ist nach einer Mitteilung des Vereins aber sehr sehr zufrieden, einen Teil zur Nachhaltigkeit beizutragen. Der Club hofft, mit seinem Carsharing-Projekt ein Vorbild für andere Vereine sein zu können.
Vogel lobt auf der Baden-Württembergischen Website auch die gerade in die umweltschädlichste Liga der Welt aufgestiegene Schachakademie München. Dort gibt es offenbar eine interne Reiserichtlinie, Auswärtsfahrten mit dem Zug zu bewältigen.
