Ich bin in jedem Fall in der Lage dazu.” Mit diesem selbstbewussten Statement gegenüber dem DSB unterstreicht Frederik Svane seine Ambition, die 2700-Elo-Marke zu erreichen. Der 20-jährige Lübecker erlebte 2024 ein herausragendes Jahr, speziell ein herausragendes zweites Halbjahr: Gold bei der Schacholympiade in Budapest, Bronze bei der Einzel-Europameisterschaft, World-Cup-Qualifikation und ein Elo-Sprung auf 2668 und den zweiten Platz in der deutschen Rangliste. In New York bei der Schnellschach- und Blitz-WM hat Svane eine Gelegenheit, das Jahr zu krönen.
In seiner Heimatstadt Lübeck ist der sportliche Aufstieg des zweiten Svane-Bruders nicht unbemerkt geblieben. Die Lübecker Nachrichten haben Frederik Svane jetzt als einen von neun heimischen Sportlern für die Wahl zum Sportler des Jahres aus Lübeck und Umgebung vorgeschlagen. Unter den Vorschlägen ist Schach sogar zweimal vertreten. Lisa Sickmann aus Lübeck steht bei der Sportlerkür als “Talent des Jahres” zur Wahl. Die 14-Jährige ist mit einer Elo von 2251 jetzt erstmals beste deutsche Juniorin.
Der DSB hat Frederik Svane als vielleicht perspektivreichsten Großmeister hinter Vincent Keymer erstmals in den A-Kader befördert. Lisa Sickmann ist jetzt erstmals Teil des B-Kaders.
Svane betont, dass sein Leistungssprung kein Zufall ist, sondern das Resultat intensiven und kontinuierlichen Trainings. Trotz eines Tiefs zu Jahresbeginn habe er durch disziplinierte Arbeit seine Stärke wiedergefunden. Besonders stolz ist er auf seine Partie gegen Yagiz Kaan Erdogmus bei der Europameisterschaft, in der er in einer komplexen Stellung trotz Zeitnot die Oberhand behielt und (wahrscheinlich) erstmals in einer Turnierpartie eine Unterverwandlung in einen Springer aufs Brett zauberte.
Die Unterstützung seiner Familie, insbesondere die Zusammenarbeit mit seinem Bruder Rasmus, spielt für Svane eine entscheidende Rolle. Rasmus habe einen großen Anteil daran, wie gut er geworden ist. Obwohl er derzeit keinen festen Trainer hat, profitiert Frederik Svane von gemeinsamen Trainings und schätzt die Erfahrungen mit verschiedenen Coaches. Seine Erfolge führt er auf diese vielfältige Unterstützung und seinen eigenen Ehrgeiz zurück.
Mit Blick auf die Zukunft setzt sich Svane keine festen Ziele, sondern konzentriert sich darauf, sein Schach kontinuierlich zu verbessern und in wichtigen Turnieren zu überzeugen. Die bevorstehende Schnell- und Blitzschach-Weltmeisterschaft in New York sieht er als weitere Gelegenheit, sein Können unter Beweis zu stellen.
Abseits des Schachbretts plant Svane, die Zeit in New York gemeinsam mit seinem Bruder auch als Tourist zu genießen und die Feiertage in der besonderen Atmosphäre der Stadt zu verbringen. Um neben dem intensiven Turniergeschehen Momente der Erholung und Besinnung zu finden, reisen die Gebrüder Svane frühzeitig nach New York, wo sie das Weihnachtsfest verbringen werden.
Die Erklärung steht in der Veröffentlichung des DSB:
“Aufgrund der Vorgaben des DOSB musste in diesem Jahr stärker auf das Thema „erzielte Medaillen im Berichtsjahr“ geachtet werden. Spieler und Spielerinnen ohne Medaillenerfolge können grundsätzlich nicht in den A-Kader nominiert werden. „Eine Ausnahmegenehmigung für einen höheren Kader trotz nicht erzielter Medaille gilt immer nur maximal für ein Jahr“”
Elisabeth hat eine Bronzemedaille aus der Rapid-EM 2023 vorzuweisen, Vincent eine Silbermedaille bei der Rapid-WM 2023 und Frederik eine Medaille bei der EM. An diese Vorgaben des DOSB muss sich der DSB zwingend halten.
Die beiden fahren für Erholung und “Besinnung” nach New York?
Damit wären sie wohl die ersten, die sich in New York besinnen wollen.
In Ewigkeit, amen.
Der DC-Kader scheint abgeschafft worden zu sein. Interessant!?