Paul Meyer-Dunker, der erste eSport-Beauftragte des DSB

Paul Meyer-Dunker, Präsident des Berliner Schachverbands und eSport-Experte, ist erster Beauftragter der DSB für den eSport. Mit dieser Personalie will der Deutsche Schachbund auf die 2025 erstmals ausgetragenen Olympic eSport Games hinarbeiten. Schach wird Teil dieses Wettbewerbs sein, bei dem etwa die deutsche Nationalmannschaft auch als Team Deutschland im eSport antreten könnte. Einen eSport-Beauftragten gab es beim organisierten Schach bislang nicht.

„So nah war Schach einem olympischen Wettbewerb noch nie“, erklärte Meyer-Dunker gemäß einem Interview auf der DSB_Website. Er verwies auf die Olympic eSports Week 2023 in Singapur, bei der Schach bereits vertreten gewesen sei. „Schach ist ein seriöser Titel. Darauf legt das Internationale Olympische Komitee (IOC) Wert.“

Paul Meyer-Dunker treibt eSport. | Foto via DSB

Die Olympic eSport Games, die ab 2025 jährlich ausgetragen werden, bieten Schach die Möglichkeit, sich im olympischen Kontext zu etablieren. Damit könnte der unter Funktionären langgehegte Wunsch in Erfüllung gehen, erstmals Teil der olympischen Bewegung zu sein. Meyer-Dunker sieht darin nicht nur eine sportliche, auch eine finanzielle Chance: „Nicht-olympische Sportarten haben es schwerer, Fördermittel zu erhalten. Über den eSport könnte Schach an neue Ressourcen gelangen.“

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Die Rolle von Meyer-Dunker umfasst unter anderem die Vertretung des Schachbundes in eSport-Gremien, die Beobachtung internationaler Entwicklungen und die Förderung digitaler Schachwettbewerbe wie der Deutschen Schach-Online-Liga (DSOL). „Wettkampforientiertes Onlineschach, wie bei der DSOL oder der Deutschen Online-Blitzmeisterschaft, ist im Prinzip schon eSport“, sagt Meyer-Dunker.

Die Entscheidung, die Olympic eSport Games in den nächsten zwölf Jahren in Saudi-Arabien auszurichten, sieht Meyer-Dunker kritisch. Dennoch betont er: „Wir müssen mit der Realität arbeiten, wie sie ist. Für den Schachsport und seine Spielerinnen und Spieler ist es eine große Chance.“

Meyer-Dunker mahnt, dass das Schach sich nicht nur auf die olympischen Chancen konzentrieren sollte, sondern auch Strukturen schaffen müsse, um sich langfristig im digitalen Raum zu etablieren.

Wer beim organisierten Schach zum ersten Mal genauer hinguckt, der muss sich erstmal gehörig wundern. Das ging Paul Meyer-Dunker vor vier Jahren nicht anders.
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