Klar, es war “nur” eine Bullet-Partie. Und der Weltmeister hat eine Spaß-Eröffnung gespielt, bevor er sich reinkniete und (vergeblich) versuchte, einen Königsangriff zu entfesseln. Egal, unterm Strich steht: Frederik Svane 1, Magnus Carlsen 0.
“Früher habe ich diese Turniere gewonnen, ohne groß ins Schwitzen zu geraten. Diese Zeiten sind vorbei”, sagte Magnus Carlsen, während er jetzt die April-Titled-Arena auf Lichess streamte. Gewonnen hat er trotzdem wieder, obwohl zum Beispiel Titelverteidiger Alireza Firouzja, Bullet-Experte Daniel Naroditsky oder die Schachfreunde Rasmus Svane, Matthias Blübaum, Dmitrij Kollars Teil des respektablen Feldes waren (die genannten drei zogen im Vergleich mit Carlsen jeweils den kürzeren).
Magnus Carlsen konnte es sich sogar erlauben, den einen oder anderen Eröffnungsspaß einzubauen. Nachdem er unlängst bei der Carlsen-Tour den Bongcloud zur Aufführung gebracht hatte, hat nun “Der Grieche” (wenn diese “Eröffnung” denn so heißt) die Experimentierfreude des Weltmeisters auf sich gezogen.
“The Greek” hat nichts mit dem deutschen Schachstreamer ähnlichen Namens zu tun, sondern beschreibt ein verwegenes, ambitioniertes und gleichermaßen untaugliches Eröffnungskonzept: Erst wenn Dame und König die Plätze getauscht haben, darf der Griechisch-Spieler beginnen, “richtig” zu spielen.
Magnus Carlsen ist so gut, er kann es sich leisten, Griechisch zu spielen, und dann gewinnt er immer noch gegen manchen großen Meister des Schachs. Nicht aber gegen Frederik Svane:
Dieser Magnus ist ein tolles Phänomen! Wie kommt er nur auf seine Nicks? DrNykterstein und jetzt DrGrekenstein. Ich kann mich noch an den alkoholisierten DrDrunkenstein (2018) erinnern und die völlig schrägen Streams mit massig Bier. Seine alki Partien und Kommentare sind immer noch auf Lichess zu bewundern.5 Sterne für den Artikel.