Magnus Carlsen verliert eine Schachpartie

Schade für Levon Aronian. Nach schwierigen Monaten schlägt er die Nummer zwei der Welt, übernimmt die Führung beim Norwaychess – und niemand redet darüber.

Schade auch für Historiker. Einen Tag, an dem die Nummer eins und zwei der Welt verlieren, gibt es nicht so oft. Es würde sich lohnen, ausführlich zu beleuchten, wann das zuletzt passiert ist und wem und unter welchen Umständen.

Diese beiden schönen Geschichten werden kaum erzählt, weil eine andere Geschichte aus Norwegen alle anderen überstrahlt. Magnus Carlsen hat eine Schachpartie verloren!

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Nicht irgendeine, sondern die erste nach einer Serie von 125 Turnierpartien in etwa zwei Jahren, in denen er ungeschlagen blieb – Rekord, und zwar eindeutig.

Um den bisherigen Rekord von Michail Tals (!) 95 ungeschlagenen Partien hatte es immer wieder eine Debatte gegeben, weil zwei andere Großmeister auf Serien von 110 Partien ohne Niederlage verwiesen. Wir haben das seinerzeit in diesem Beitrag aufgearbeitet:

Diese Debatte endete erst, als Carlsen vor einiger Zeit die 110 überschritt. Nun hat er sich mit 125 verewigt, eine Serie, die so schnell niemand übertrumpfen wird.

In den Tagen zuvor hatte Carlsen noch eine Serie beendet, aber auf erfreulichere Weise: Nach 19 Unentschieden in Folge inklusive WM-Kampf war es ihm mal wieder gelungen, Fabiano Caruana zu bezwingen.

Held der fünften Runde beim Norwaychess: Jan-Krzysztof Duda aus Polen. Am Ende einer zweischneidigen Partie hatte der junge Großmeister das Kunststück vollbracht, Carlsen zu bezwingen. Via Twitter gratulierte ihm sogar der polnische Präsident.

Rundenbericht aus Norwegen inklusive analysierter Partien:

Ende einer Serie: Magnus Carlsen verliert eine Schachpartie.

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