“Die Coronakrise hat nur Entwicklungen beschleunigt, die es eh gab”

Drei Stunden seiner Zeit wären Christof Sielecki eine Schachpartie wert. Sechs oder sieben nicht, schon gar nicht, wenn noch Hin- und Rückfahrt dazukommen. Sollte sich ein Weg finden, Betrügern im Onlineschach das Handwerk zu legen, “gehen mir die Argumente fürs Nahschach aus”, sagt der Internationale Meister, der für den SV Dinslaken in der NRW-Liga spielt, sich mit dem Format dieser Liga aber nicht recht anfreunden kann.

Im ersten Teil unseres Schachgesprächs mit Christof Sielecki haben wir seine Karriere vom Bankmitarbeiter zum Schach-Youtuber zum Schach-Trainer zum Schach-Autor nachvollzogen und seine jüngste Zusammenarbeit mit dem Team von Magnus Carlsen beleuchtet.

Heute spricht Christof Sielecki darüber, wie es mit dem Schachspiel weitergeht. “Die Coronakrise hat nur Entwicklungen beschleunigt, die es eh gab”, sagt er unter anderem. Dass die Mehrheit der Vereins-Neuzugänge längst online Schach gespielt hat, ist ja nicht erst seit dem Februar 2020 so. “Solchen Leuten muss das Schach Angebote machen.”

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Als Youtube-Experte und ehemaliger Twitch-Streamer erfreut ihn, dass Schach auf allen Kanälen in den unterschiedlichsten Formaten zu sehen ist. Dieses sei die Zeit, Schach-Streaming einfach mal auszuprobieren. Ein Schachmeister müssen man dafür gar nicht sein, sagt Sielecki.

Das Gespräch wurde schon im April geführt, als der Streaming-Höhenflug Hikaru Nakamuras noch nicht abzusehen war, als auch die generell explodierende Zuschauerzahl beim Schach und die zunehmende Zahl deutscher Kanäle sich nicht abzeichneten. Dass ihm kaum ein deutscher Kanal als ambitioniert auffällt, würde Sielecki heute womöglich nicht mehr sagen.

Christof Sielecki, wie ihn der Zeichner Willum Morsch sieht.

Die Zukunft unseres Spiels

Online sind in den vergangenen Wochen nach dem Beginn der Corona-Pandemie einige Dinge entstanden. Was passiert mit denen, wenn wir wieder ans Brett gehen? Die große Frage.

Wichtigster Punkt ist der Betrug. Wenn wir das technisch in den Griff bekommen, gehen mir die Argumente für Nahschach aus. Meiner Meinung nach ist Onlineschach die bessere Lösung für die meisten Schachspieler, für mich ganz bestimmt.

Ich spiele für ein Team in der Quarantäneliga, außerdem in der britischen Four Nations League, das ist schachlich noch einmal eine andere Nummer. Lange Partien, Zeitkontrolle 45+15, richtig hohes Niveau. Wir haben einige 2400er in der Mannschaft – und sind unter 180 Mannschaften an 10 gesetzt.

Wird die 4NCL online zur Dauereinrichtung? Wird sie abgeschafft? Oder andersherum? Wird die traditionelle britische Liga abgeschafft und künftig online ausgetragen?

Bundesliga-Präsident Markus Schäfer sagte neulich, dass er sich einer Online-Liga zumindest nicht verschließen würde. Das hat mich gefreut, ich wünsche mir so eine Liga seit langem. Nach dem Format der Prochess League zum Beispiel, nur mit etwas längerer Bedenkzeit.

Am Ende warst du elf oder zwölf Stunden unterwegs, und der Tag ist gelaufen

Natürlich gibt es gute Argumente für lange Partien offline, das verstehe ich. Einige Leute suchen die Entschleunigung, die wollen ganz bewusst sechs, sieben oder mehr Stunden ins Schach abtauchen. Sollen sie. Aber ich wünsche mir andere Angebote.

Unserem Spielbetrieb in der NRW-Oberliga zum Beispiel kann ich nichts abgewinnen. Im Extremfall fährst du zwei Stunden hin, wartest nach der Partie, bis alle fertig sind, dann zwei Stunden zurück. Am Ende warst du elf oder zwölf Stunden für Schach unterwegs, und der Tag ist gelaufen. 

Die soziale Komponente des Schachs sehe ich eher beim Vereinsabend: Leute treffen, gemeinsam ein lockeres Training machen, Partien anschauen. Natürlich geht das auch per Videokonferenz, aber den Online-Vereinsabend halte ich für eine Notlösung. Für den Wettkampf hingegen ist online die bessere Lösung.”

“Halte ich für eine Notlösung”: Virtueller Vereinsabend beim TSV Mariendorf. Im Prinzip stehe der Vereinsabend für die soziale Komponente des Schachs, sagt Sielecki.

Schach und Veränderung

Die große Mehrheit von Erwachsenen, die heute zum Schach kommen, hat das Spiel im Internet entdeckt. Dort wird Schach so präsentiert, dass die Menschen es wahrnehmen.

Der SPIEGEL macht auf seiner Website seit Jahren erfolgreiche Schachberichterstattung, das Kandidatenturnier war sogar bei der Bild-Zeitung prominent zu sehen. Wenn ich mir die Neuzugänge in unserem Verein anschaue: Jeder von denen hatte monatelang, teils jahrelang online gespielt, bevor er auf die Idee kam, sich mal einen Verein anzuschauen.

Solchen Menschen muss das Schach Realangebote machen. Und so ein Angebot kann eben nicht sein, am Sonntag irgendwohin zu fahren und da stundenlang zu spielen. Patentlösungen habe ich noch nicht anzubieten, aber mir erscheint offensichtlich, dass sich das Wettkampfschach in Richtung Internet bewegt. Die Coronakrise hat jetzt nur Entwicklungen beschleunigt, die es eh schon gab.

Mit den neuen Formaten ergeben sich womöglich neue, offenere Strukturen. Bei der 4NCL mag ich zum Beispiel, dass es drumherum keine Bürokratie gibt. Das Chessable-Team fragte, ob ich mitspielen will, ich habe zugesagt, dann ging es los.

In unseren Gremien wurde ich angeschaut, als gehöre ich auf den Scheiterhaufen des Schachs

In unseren traditionellen Strukturen dauert es oft Jahre, bis sich Dinge bewegen. Anstatt Sachen anzupacken, entstehen beim Schach erstmal seitenlange Konzeptpapiere, die niemand versteht, und die ohne Effekt versickern. Dazu kommt eine Diskussions-Unkultur, die ich leider zu oft erlebt habe. Offene Debatten gibt es nicht, andere Meinungen werden nicht zugelassen.

Für Jugendkämpfe habe ich mal ein neues Format vorgeschlagen. Dort spielen oft die beiden Kinder am ersten Brett vier Stunden, während die anderen nach einer halben Stunde ihre Partie runtergehackt haben – und dann drei Stunden warten müssen. Warum nicht Schnellschach, jeder gegen jeden, statt einem traditionellen Mannschaftskampf, war mein Vorschlag. Bei einer anderen Gelegenheit habe ich vorgeschlagen, unsere Bezirksliga als Schweizer-System-Turnier zu spielen. Ich wurde in unseren Gremien angeschaut, als gehöre ich auf den Scheiterhaufen des Schachs.

In den USA sehe ich einen ganz anderen Geist, wenn es darum geht, etwas Neues auszuprobieren. Dort hatte der heutige Prochess-League-Chef Greg Shahade die Idee fürs Format. Er hat sein Konzept chess.com-Chef Danny Rensch verfrühstückt, zwei Wochen später stand das Ding. So geht das anderswo.

Die Zeiten ändern sich, und das Schach muss sich sputen, um dranzubleiben.“

“Ganz anderer Geist in den USA”: Szene vom ersten Finale der Prochess League, die chess.com binnen Wochen auf die Beine gestellt hat. | Foto: Prochess League

Mein Schach-TV-Programm

Wenn ich eine Weltklasse-Partie am Rande verfolge und gelegentlich auf die Engine geschaut habe, habe ich meistens eine grobe Idee, was passiert ist. Will ich es genauer wissen, wende ich mich an Peter Svidler oder Jan Gustafsson. Deren Partieanalyse-Videos – höchstes Niveau, diese beiden können mir erzählen, was ich noch nicht weiß.

Daniel Kings Videos mag ich auch, mein Frühstücksformat. Nicht besonders tief, aber professionell gemacht und treffende Partieauswahl.

Wenn ich Live-Schach gucke, sind wieder Svidler/Gustafsson meine erste Wahl – und ich hoffe, nicht in der Stunde einzuschalten, in der sie über alles außer Schach reden. Das ist von meiner Seite ein Kritikpunkt. Wenn nur noch eine von sieben Partien läuft, bitteschön, dann sollen sie gerne über Gott und die Welt reden. Aber manchmal fangen sie die Übertragung schon damit an. Dann bräuchten die beiden einen Moderator, der sie zurück zum Schach bringt. 

Auf eine Weise ist derartige Kritik allerdings Erbsenzählerei. Generell bewegt sich die Schachberichterstattung auf großartigem Niveau. Die Auswahl zum Kandidatenturnier zum Beispiel – fantastisch! Man kann kaum alles sehen, was interessant ist.

Mit Klaus Bischoff oder mir kannst du 16-Jährigen nicht kommen

Dazu zähle ich auch das neue Phänomen, die reine Schachunterhaltung. Den Botez-Schwestern zum Beispiel schaue ich gerne mal eine halbe Stunde zu, das ist wie eine lockere Unterhaltungssendung im TV. Vor kurzem haben die beiden ein Handicap-Match gegen den 2673-Elo-GM Ray Robson gespielt. Der Verlierer, Robson, musste zur Strafe „Barbie Girl“ singen.

Solche Kanäle erschließen dem Schach andere Zielgruppen. Der oder die 16-Jährige mit marginalem Schachinteresse zum Beispiel ist wahrscheinlich von so einem Programm begeistert. Mit Klaus Bischoff oder mir kannst du denen nicht kommen.

Diese neuen Kanäle, viele davon weiblich, die Botez-Schwestern sind ja nur ein Beispiel, sind toll gemacht: High-End-Produktionen, richtige Shows, ein modernes Fernsehformat. Mit dem Schachmenschen vor seinem Computer im düsteren Keller hat das nichts mehr zu tun.

Schachkanäle wachsen seit langem, im Moment mehr denn je. Und es kommen ständig neue dazu, darunter viele gute. Die Bandbreite hat sich dermaßen entwickelt, dass für jeden etwas dabei ist. Du kannst Weltklassespielern wie Nepomniachtchi oder Nakamura zugucken, den Botez-Schwestern oder dem grummeligen Ben Finegold.“

Jan Gustafsson und Peter Svidler: “Diese beiden können mir erzählen, was ich noch nicht weiß.”

Erfolgreich Schach streamen, wie geht das?

Ein erfolgreicher Kanal fällt dir nicht in den Schoß. Wer Twitch/Youtube macht, der muss das wirklich wollen, sich komfortabel damit fühlen und regelmäßig am Kanal arbeiten. Ohne Arbeit geht es nicht.

Werbung ist die zentrale Möglichkeit, mit Youtube Geld zu verdienen. Die Einnahmen hängen nicht direkt mit den Zuschauerzahlen zusammen, auch mit dem Thema des Kanals. Wer zum Beispiel Videos über Finanzdienstleistungen macht, bekommt Werbung von entsprechenden Instituten eingespielt. Das lohnt sich eher als Schach, wo die Werbetreibenden nicht so viel bezahlen. Trotzdem, jemand wie Agadmator mit mehr als 600.000 Abonnenten und einer entsprechenden Zahl von Views kann auch mit Schach relevante Werbeeinnahmen generieren.

Eine alternative Möglichkeit sind Produktplatzierungen oder das Einblenden von Bannern in den Videos. Das sehe ich aber beim Schach kaum.

Für den Youtuber ist es wichtig, aktuell zu sein, kontinuierlich Neues zu bringen. Den alten Kram guckt keiner. Wer täglich neue Sachen veröffentlicht, wird gesehen.

Auf Twitch bieten sich mehr Einnahmequellen als auf Youtube. Abos, „Subscriptions“, sind die Hauptquelle. Die können Zuschauer in unterschiedlichen Stufen abschließen und sich damit verschiedene kleine Goodies freischalten: weniger Werbung sehen, Zugriff auf das Archiv, spezielle Symbole im Chat posten. Aber im Wesentlichen haben die Abos Unterstützungscharakter. Und das funktioniert. Die großen Schachkanäle haben eine vierstellige Zahl von Abonnenten.

Der Kanalbetreiber hat einige Wege, die Zahl der Subscriber zu erhöhen. Zum Beispiel Turniere oder Simultanveranstaltungen nur für Abonnenten. Damit setzt du Anreize, deinen Kanal zu abonnieren. 

Spenden sollte man nicht unterschätzen. Zuschauer, die sich einem Kanal verbunden fühlen, oder ganz besonders mögen, was gerade läuft, lassen gerne mal ein paar Dollar da. Das passiert nicht ständig, aber regelmäßig. Spenden lassen sich gezielt generieren, wenn der Streamer Ziele vorgibt: Spende für mein neues Notebook oder so etwas.

Sponsoren-Deals sichern dem Kanalbetreiber konstante Erträge. Fast alle großen Schachkanäle sind mit chess.com verbunden, alleine dadurch kommt Monat für Monat Geld rein.“

Muss ich dafür Großmeister sein? Und wo sind eigentlich die Deutschen?

Georgios Souleidis‘ Youtube-Kanal ist zuletzt stark gewachsen. Der „Big Greek“ macht das gut. Ansonsten, speziell auf Twitch, gibt es vielleicht noch einige kleine Kanäle, den von Marcus Schmücker zum Beispiel, aber keinen, der mir als besonders ambitioniert auffällt. Vielleicht ist Twitch immer noch eher eine amerikanische Sache, die sich im deutschsprachigen Raum nicht herumgesprochen hat?

Unlängst bei der Deutschen Jugendmeisterschaft hatte ich diesen Eindruck. Als ein Interview mit Annmarie Mütsch und Fiona Sieber anstand, habe ich dem Interviewer geraten, er solle einfach mal fragen, ob die beiden Twitch-Ambitionen haben. Das würde vom Alter her passen, auch zur zunehmenden Weiblichkeit des Online-Schachs, dazu ihre riesige Spielstärke. Aber beide hatten sich mit Twitch nie ansatzweise beschäftigt.

Ich kann nur empfehlen, das zu erwägen, gerade jetzt. Ein Meisterspieler muss man gar nicht sein, um einen Schachkanal zu starten. Es gibt genug Leute, die stattdessen Charakter einbringen und eine gute Show machen, auch das ist ein Weg.

Der Mut von Streamerin Tori nötigt mir Respekt ab. Die konnte nur die Regeln und hat auf ihrem Kanal während des Streamens das Spiel gelernt. Sie musste sich zwar einiges anhören, ihr macht es trotzdem Spaß, und sie zieht das durch. Mittlerweile ist sie bei 1500, 1600 angekommen.

Es fühlte sich richtiger an, bei Lichess zu bleiben. Der Vertrag von chess.com liegt hier immer noch

Neulich ist mir der Kanal von zwei Südafrikanerinnen aufgefallen, die eine etwa 1700, die andere etwa 1900. Die beiden machen immer wieder Sachen, die nichts mit Schach zu tun haben. Zum Beispiel haben sie sich jetzt mit anderen Streamern zum Workout verabredet. Dann war auf dem Schachkanal Gymnastik auf Fitnessmatten zu sehen, und es haben ohne Ende Leute zugeschaut.

Einen Kanal aufzusetzen, ist einfach, du brauchst nur ein bisschen Equipment, Kamera, Mikrofon, dann geht es los. Streaming lässt sich ja am Anfang nebenbei machen, und dann guckst du, ob es funktioniert, ob dir das liegt. Einfach mal Sachen ausprobieren, nur so kommt man weiter. Das war bei mir ja nicht anders. Was mir in den vergangenen Jahren passiert ist, war nicht geplant.

Meine Twitch-Karriere taugt allerdings nicht als Vorbild. Anfang 2018 bin ich eingestiegen, es funktionierte durchaus. Ich hatte wie einige andere Streamer das Angebot von chess.com, mich sponsern zu lassen. Für mich fühlte ich es sich aber richtiger an, bei Lichess zu bleiben. Der Vertrag von chess.com liegt hier immer noch. Dann kam das „Keep it simple: 1.e4“-Projekt, und ich musste mich entscheiden: entweder jeden Tag drei Stunden streamen, oder das Buch richtig machen.

Im Nachhinein glaube ich, dass mir das letzte bisschen Hingabe für eine Twitch-Karriere gefehlt hat. Ich bin ja kein extrovertierter Typ. Werbung für mich zu machen, liegt mir eher nicht.“

1.e4 und dann gegen jede Antwort ein einfaches und doch ambitioniertes Rezept: Christof Sieleckis 1.e4-Repertoire war sein bislang erfolgreichstes Werk als Autor.
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Gerald Fix
Gerald Fix
3 Jahre zuvor

Die soziale Komponente des Schachs sehe ich eher beim Vereinsabend Ich nicht. Ich treffe beim Mannschaftskampf Leute aus anderen Vereinen, die ich seit Jahrzehnten ein- oder zweimal im Jahr treffe. Das ist immer wieder schön. Wenn ich mir die Neuzugänge in unserem Verein anschaue: Jeder von denen hatte monatelang, teils jahrelang online gespielt, bevor er auf die Idee kam, sich mal einen Verein anzuschauen. Das ist nicht meine Erfahrung. Zu uns kommen meistens Leute, die als Jugendliche in einem Schachverein waren oder die den Schachverein wechseln. Es spricht nichts dagegen, online zu spielen (mich interessiert das Gezocke allerdings nicht die… Weiterlesen »

Claus Seyfried
3 Jahre zuvor

Unser Vereinsabend lebt in erster Linie von den Kindern und Jugendlichen. Am meisten von den Kindern zwischen 8 und 12. Ohne sie könnten wir unseren Spielabend schon lange in die Tonne treten. Doch mit Ihnen ist es klasse. Um 18:30 Uhr stehen sie schon vor der Tür und warten darauf, dass aufgeschlossen wird. Wenn die Letzten um 20:00 Uhr wieder verschwunden sind, wird es ziemlich ruhig. In der Vereinszeitschrift sagte ich neulich: “Mit Rücksicht auf die Trainer und Betreuer haben wir noch nie aktive Werbung gemacht. Die Kinder und Jugendlichen, die da sind, haben uns von alleine gefunden. Würden wir… Weiterlesen »

Fred vom Jupiter
Fred vom Jupiter
3 Jahre zuvor

Das ist natürlich immer alles gut gesprochen von Leuten, die schon “offline”-Titel erworben haben (FM, IM, GM) und dann mit diesen Titeln im Rücken ihre Internetkarriere betreiben. Eine Möglichkeit, online dieselben Titel zu erwerben, wird natürlich von den bisherigen Titelträgern nicht in den Raum gestellt – warum auch, es geht schliesslich um Besitzstandswahrung. Nur noch online-Schach wäre für die Tonne. Mich interessiert beim Schach am meisten das Reisen zu auswärtigen Open-Turnieren, um andere Leute und Gegenden kennenzulernen. Wann hat man schon mal Gelegenheit, gegen starke Spieler in langen Partien anzutreten? Im Internet bleiben die Herrschaften ja – dank Rating-Einstellungen auf… Weiterlesen »

Roland Schmitt
Roland Schmitt
3 Jahre zuvor

Einer der interessantesten Artikel seit langem!

An einer Stelle hätte ich gerne noch mehr erfahren: “Es fühlte sich richtiger an, bei Lichess zu bleiben”. Warum?

Eberhard Schabel
3 Jahre zuvor

Hallo!

Schon vor einigen Jahren hatten wir uns über einen virtuellen Spielraum unterhalten. Man setzt sich zu Hause so eine Brille auf und schwups befindet man sich augenblicklich in einem Spielraum, wo man die Anderen auch fast real sehen kann und spielt so seine Mannschaftskämpfe und Turniere.

Das wird sicher mal kommen und auch das Training wird dann nur noch im zu Hause rumsitzen erledigt. Positiv ist dabei, dass es weniger Absagen wegen Schnee usw geben wird. Negativ könnte die ungeheuere Gewichtszunahme der SpielerInnen sein, auf Grund der Bewegungsarmut.

Gruß aus HH

Elsehatma
Elsehatma
3 Jahre zuvor

Es ist absolut legitim, Schach als Broterwerb zu betrachten (mit allen Mitteln, wie im Artikel ausgeführt). Wenn jetzt auch noch das bißchen Sport, der im Schach übrig geblieben ist, dem Mammon geopfert wird, dann ist Schach bald genauso Entertainment wie Fußball. Der Homo Oeconomicus heutiger Ausprägung schafft keine echten Werte, er verwertet einfach nur noch. Am Ende des Lebens ist da nicht viel übrig, außer das Gefühl, immer auf der Flucht gewesen zu sein. Auf der Flucht vor echten Werten, wobei es wohl eher ein Hinterherhecheln ist, immer der Verwertungs-“Logik” hinterher, dem neoliberalistischen “Deus Maximus”. Dabei war der Mensch einmal… Weiterlesen »

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[…] Oberligaspieler IM Christof Sielecki vom SV Dinslaken würde diese Fragen bejahen, wahrscheinlich bei weitem nicht nur er. Leute aus der untersten Liga zum Beispiel, die keine Lust […]

trackback

[…] stehen diejenigen, deren Fall verdächtig, aber eben nicht so klar ist. Einen von denen hat uns IM Christof Sielecki aufgezeigt. Betroffen war einer seiner Schachschüler, der in einem Sechstligamatch gegen jemanden […]

Wolfgang Küchle
Wolfgang Küchle
3 Jahre zuvor

Es ist relativ klar, in welche Richtung die Abstimmung mit den Füßen (oder in diesem Fall mit den Mäusen) geht. Das Offline Schach wird sich mittelfristig wohl auf die Ebene der Seniorenturniere zurückziehen. Systematisches Cheating lässt sich heutzutage gut detektieren. Das Problem ist aus meiner Sicht gelegentlicher, sporadischer Betrug in wichtigen Partien. Schließlich findet auch ein blindes Huhn mal ein Korn und spielt deutlich über dem sonstigen Niveau oder lässt sich mit Erfolg auf eine komplizierte Kombination ein, ohne die Konsequenzen komplett zu durchschauen. Da Online Schach zu mehr Partien pro Spieler führen wird, lässt sich das vermutlich aber mit… Weiterlesen »